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Mittwoch, 18.8.2004
Scroll down to ... Patrick Wölfler


Kaum ein Land hat, verglichen mit der Einwohnerzahl, so viele Tennisprofis wie Österreich. Von 8,1 Millionen sind 41 Herren und 30 Damen im Einzelranking der Tenniselite geführt - zum Vergleich: Von 10 Millionen Portugiesinnen und Portugiesen sind lediglich 19 Tennis-Profis, für Belgien spielen bei gleicher Bevölkerungszahl 25 Athleten. Auch den Vergleich mit 60 Millionen Briten braucht Österreich nicht zu scheuen: 79 ATP- und WTA-Gereihte kommen von der Insel - das sind nur acht mehr als Österreich.

Im Jahre 2001 war Patrick Wölfler als Europas Nummer eins der 16-Jährigen eine der größten österreichischen Nachwuchshoffnungen. Auch 2003 war der Salzburger noch der heimische Topspieler U18. Bei den Herren klappte es allerdings überhaupt nicht - heuer noch kein ÖTV-Turniersieg, nur ein einziger ATP-Punkt. Und den verliert Wölfler nächste Woche. Dennoch will er die Profikarriere noch nicht aufgeben.

Du hast in letzter Zeit wenig gespielt - und wenn, dann bist du nicht richtig in Schwung gekommen. Was sind die Gründe für das enttäuschende Jahr 2004?

Nach den Flachau Open Ende Juli habe ich zwei Wochen Pause gemacht. Jetzt beim Turnier in Salzburg hat es mich eigentlich wieder mal richtig gefreut. Vorher war das Tennisspielen schon eher Zwang als Spaß für mich.

Warum hat es international bisher überhaupt nicht geklappt? Du konntest dich bei sieben Versuchen kein einziges Mal für einen Hauptbewerb qualifizieren - nächste Woche fällt dein einziger ATP-Punkt aus der Wertung.

Im März habe ich Futures in Portugal gespielt. Das war eine Fehlentscheidung, denn die waren extrem stark besetzt. Dann kamen noch ein paar Verletzungen hinzu, und ich konnte meine Trainingsleistungen nie in den Matches umsetzen. Im Prinzip ein verschissenes Jahr.

Dann noch das bittere 0:6, 0:6 gegen Ingo Neumüller Ende April.

Er hat gut gespielt, ich schlecht. Dann kann sogar so ein Ergebnis herauskommen. Ich kann einfach im Match meine Trainingsleistungen nicht bringen. Ich werde jetzt aber einen Mentaltrainer und einen neuen Coach bekommen. Mit meinem alten Trainer Gerhard Wimmer trainiere ich nur mehr sporadisch.

Wer wird dein neuer Coach sein?

Ich werde höchstwahrscheinlich mit dem ehemaligen Staatsligaspieler Christian Hölzl zusammenarbeiten. Der hat schon mit mir in einer Mannschaft gespielt, war dann als Rechtsanwalt tätig und will jetzt wieder ins Geschehen einsteigen.

Apropos Training: Martin Fischer, Philipp Oswald, Armin Sandbichler und Christoph Steiner sind jetzt in der Südstadt. Steiner hast du ja in Kramsach noch klar besiegt. Was sagst du zu diesen Nominierungen?

Den Sieg über Steiner kann man nicht werten, der Christoph war vorher noch verletzt. Die Nominierung von Sandbichler ist okay, er hat die meisten ATP-Punkte von allen. Dass Fischer in die Südstadt kommt, ist auch nachzuvollziehen. Aber warum Oswald in der Südstadt aufgenommen wurde, verstehe ich nicht.

Warum?

Naja, die fliegen zu den ITF-Turnieren nach Asien und holen sich dort die billigen Punkte ab. Als ich Top 50 der ITF-Weltrangliste war, war von einer Südstadt-Nominierung nicht die geringste Rede.

Warum bist du damals nicht angesprochen worden?

Ich weiß nicht. Damals wurden Eitzinger, Schmölzer, Raditschnigg genommen. Wiespeiner und ich nicht, und so haben wir noch ein Jahr gewartet.

Hättest du heuer mit einer Einberufung gerechnet?

Aufgrund dessen, dass ich einen ATP-Punkt hatte, hätte ich mir schon Chancen ausgerechnet. Schließlich wurde ja früher immer nach der ATP-Rangliste ausgewählt. Scheinbar hat sich das geändert. Ich glaube, das hängt auch mit Stan Franker zusammen. Dass Philipp Oswald aufgenommen wird, war schon vor Monaten fix.

Wie soll es jetzt bei dir weitergehen?

Ich komme ab September ganz normal zum Heer. Danach möchte ich es noch ein oder zwei Saisonen als Profi versuchen. Wenn's dann nicht klappt, schmeiße ich's hin.

Wie und vor allem wie lange noch lässt sich dieser hohe Aufwand für Turniere, Reisekosten und Training finanzieren?

Ich habe einen privaten Investor, der mich seit vergangenem Jahr für insgesamt drei Jahre finanziert. Er will aber nicht genannt werden.

Was müsste passieren, damit du auch noch nach den ein oder zwei Saisonen als Profi weitermachst?

Ich müsste schon unter die ersten 700 der ATP-Rangliste kommen, um dann Futures-Hauptbewerbe oder auch Challenger-Qualis spielen zu können.

Und was machst du, wenn's nicht klappt?

Wahrscheinlich mache ich dann die Matura nach. Ich möchte aber doch auch dem Tennis noch treu bleiben, vielleicht den Übungsleiter machen. Ganz konkrete Vorstellungen habe ich aber auch noch nicht.

Interview:




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