Samstag, 25.9.2004
Peya/Knowle von Dunkelheit gestoppt - Österreich führt 1,5:1!

Daviscup-Krimi in Pörtschach: Nach Koubek-Sieg und Melzer-Niederlage musste das Doppel bei einer 2:1-Satzführung für Peya/Knowle (Bild) abgebrochen werden.

Das Doppel im Länderkampf Österreich gegen Großbritannien zwischen Alex Peya/Julian Knowle und Tim Henman/Greg Rusedski konnte aufgrund einbrechender Dunkelheit nicht mehr fertig gespielt werden. Nachdem gestern erst knapp vor fünf begonnen worden war, gingen sich nur drei Sätze aus - und eine überraschende österreichische Führung: 6:4, 1:6, 6:2. Die Fortsetzung begann heute um 10:33 Uhr.

Peya/Knowle spielen groß auf
Das rot-weiß-rote Doppel war heute drauf und dran, dem in acht Daviscuppartien noch unbesiegten britischen Duo Henman/Rusedski die erste Niederlage zuzufügen. Im ersten Satz wurde Rusedski zweimal gebreakt, im zweiten nahm man sich eine schöpferische Pause, um dann im dritten Durchgang mit toller Leistung wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren.

Henman angeschlagen?
Am Ende des dritten Satzes wurde das britische Spiel fast ausschließlich von Greg Rusedski getragen, dessen Partner Tim Henman machte körperlich nicht den fittesten Eindruck. So gab dieser auch nach 1:40 Stunden sein Service zur 2:1-Satzführung der Österreicher ab. Die Frage bleibt natürlich, ob die britische Nummer eins heute wieder in Topform agieren kann.

Licht und Schatten bei den Singles
Nach dem tollen Auftakt von Stefan Koubek gegen die Nummer vier der Welt Tim Henman unterlag Jürgen Melzer überraschend dem gebürtigen Kanadier Greg Rusedski mit 6:3, 3:6, 4:6 6:7 (4). Für Rusedski war es der erste Sieg auf Sand seit 2001.

Viele Vorhandfehler von Melzer
Schon der erste Satz war von vielen Eigenfehlern geprägt, dem Österreicher gelang jedoch das entscheidende Break zum 4:2, danach konnte er zum Satzgewinn ausservieren. Im zweiten Durchgang musste Melzer dass erste Break zum 3:5 hinnehmen, Rusedski der nicht selten mit knapp 230 km/h aufschlug, servierte zu Null aus. Melzer konnte vor allem mit den tiefen Slices des Briten auf seine Vorhand wenig anfangen. Im dritten Satz versuchte Rusedski bei auftrocknendem Boden auch immer mehr Serve and Volley zu spielen, selbst bei Aufschlag Melzer tauchte der 1,93 Meter-Hühne immer öfter am Netz auf. Der Deutsch-Wagramer musste seinen Aufschlag zum 2:3 abgeben, Rusedski ließ nichts mehr anbrennen - 4:6.

Satzball vergeben - Match verloren
Im vierten Durchgang zog Melzer von 1:2 auf 5:2 davon und hatte bei 5:3 die Möglichkeit, bei eigenem Aufschlag in den fünften Satz zu kommen. Der Niederösterreicher ließ aber einen Satzball ungenutzt - sein Ball blieb an der Netzkante hängen - und das Tiebreak musste entscheiden. Melzer konnte sich in diesem nach einem schnellen 1:5-Rückstand noch auf 4:5 herankämpfen. Ein Angriffsball ins Out und ein starker Rusedski-Aufschlag nach exakt drei Stunden stellten jedoch den 1:1-Gleichstand her.

Konstant starke Leistung von Koubek
Schon nach 38 Spielminuten hieß es 6:3 für Österreich. Ein Break im ersten Aufschlagspiel des Briten reichte Koubek, um den Satz nach Hause zu spielen. Auch im zweiten Durchgang gelang dem Kärntner ein Blitzstart. Erst beim Stande von 0:4 gelang dem diesjährigen French- und US Open-Semifinalisten der erste Spielgewinn. Der Nummer vier der Rangliste gelang es in der Folge sogar auf 3:4 aufzuschließen, für mehr reichte es jedoch nicht. Nach nur 1 Stunde und 20 Minuten brachte Koubek mit einem erneuten Break Österreich die 2:0-Satzführung.

Resignierender Gentleman
In Satz drei spielte nur noch ein Mann. Stefan Koubek zog sein taktisches Konzept, dem britischen Gentleman vermehrt die Rückhand zu massieren, konsequent durch. Henman kam mit den schweren Bällen sowie den langsamen Platzverhältnissen nie zurecht. Nach nicht einmal zwei Stunden servierte Koubek zu Null zum 6:3, 6:3 und 6:1 aus. Koubek verbesserte damit seine Daviscup-Heimbilanz auf Sand auf 9:1 und verkürzte im Head-to-head mit Henman auf 2:3.

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