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Mittwoch, 1.12.2004
Ingo: Wehe, wenn's ihm Spaß macht!
 
tennisweb.at zieht in einer Serie mit den besten heimischen Tennisspielerinnen und Tennisspielern die Bilanz der Saison 2004. Ohne ein einziges internationales Turnier bestritten zu haben, ist Ingo Neumüller, der Staatsmeister von 2003, aktuell der vierzehntbeste Österreicher in der Spitzensportrangliste des ÖTV. 14 Turnierstarts auf nationaler Ebene, bei denen er immer zumindest das Semifinale erreichte und sieben ÖTV-Turniersiege einfahren konnte, zeugen vom Potenzial des 25-Jährigen, der mit 19 bereits unter den besten 500 der ATP gestanden war. In der Superliga blieb Ingo in fünf Partien ungeschlagen und trug seinen Teil zum Superliga-Sieg des ULTV Linz bei. 2005 will der Oberösterreicher aber nicht mehr ausschließlich Turnierspieler sein, als Trainer beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt.



Seit Oktober hast du hast du kein Turnier mehr gespielt. Was ist los?
Ich arbeite seit Oktober als Trainer in Linz, da bleibt weniger Zeit für’s Turniertennis.

Warum bist du jetzt Trainer?
Es ist eine neue Herausforderung für mich. Außerdem mach ich nebenbei die Abendmatura – ich möcht’ mich nicht nur aufs Tennis konzentrieren.

Wo trainierst du da und mit wem?
In der Tennisschule Schmolmüller in Linz. Ich arbeite mit Jugendlichen, die ganz gut sind. Die Tennisschule war mehr auf den Hobbybereich ausgelegt, jetzt wird aber auch mehr im Spitzensportbereich getan.

Wie schaut ein normaler Tag bei dir jetzt aus?
Ich geb’ etwa fünf Trainierstunden. Und dreimal die Woche geh’ ich dann in die Abendschule.

Wie viel trainierst du selbst?
Momentan wenig, da ich viele Stunden geb’ und mit der Schule eingedeckt bin. Und wenn, dann spiel ich meistens Sparring mit Martin Schneiderbauer, Marco Mirnegg oder den anderen Trainern aus der Tennisschule.

Was zeichnet den Neo-Trainer Ingo Neumüller aus?
Ich denke, ich habe ein gut geschultes Auge, erkenne technische Schwächen. Und ich weiß, worum es im Spitzentennis geht.

Auch vor deinem Engagement als Trainer hast du nur 15 nationale Turniere, dazu Liga in Österreich und Deutschland. Das ist schon ziemlich wenig …
Kategorie V- und VI-Turniere zu spielen macht finanziell kaum Sinn, wenn man die Unterkunft finanzieren muss. Und jetzt als Trainer bleibt keine Zeit für Turniere.

Spielst du heuer noch eines?
Ich werde wohl ein Turnier des Salzburger Wintercups spielen, da sind Ferien, und ich hab Zeit. Generell werd' ich im Winter weniger Turniere spielen und mehr arbeiten, im Sommer dann umgekehrt.

Wie zufrieden bist du mit deiner Tennissaison 2004?
Es war eine gute Saison: Wir haben mit dem ULTV Linz die Superliga gewonnen, ich bin österreichischer Vize-Hallenmeister geworden, bei den Staatsmeisterschaften war ich im Semi, den Doppelstaatsmeistertitel hab ich auch geholt und ein paar Kategorie IV- und V-Turniere gewonnen.

Das macht dich zu Österreichs Nummer 14 - ohne ein internationales Turnier gespielt zu haben …
Ich kann Spieler schlagen, die auf der Tour unterwegs sind und dann auch besser platziert sind als ich.

Auch Spieler wie Wiltschnig, Kanellos, Köck, Gruber oder Slanar, die ja ATP-Turniere spielen?
Die sind in meinem Bereich. Wenn man drei oder vier Jahre immer zwischen 400 und 500 steht, sollte man sich einmal Gedanken machen. Aber jeder, wie er meint.

Wirst du wieder internationale Turniere spielen?
Das Thema ist für mich erledigt – vielleicht spiel' ich noch ein paar internationale Turniere in Österreich, aber ich reise nicht mehr herum.

Eine Geldfrage?
Ja. Mein Jahr 2004 hat finanziell gepasst. Ich hab sicher mehr verdient als jemand, der um 400 steht.

Was nimmst du dir für 2005 vor?
Die Staats sind natürlich wieder das große Ziel, aber tennismäßig werd’ ich das Jahr nicht toppen können. Ich weiß, dass ich in Österreich bei jedem Turnier um den Sieg mitspielen kann, ich hab überhaupt keinen Druck mehr.

Apropos Sieg: Da fällt mir das Turnier in Mattighofen ein, wo du Patrick Wölfler im Finale die Doppelnull gegeben hast …
Manche Spieler nehmen sich zu wichtig, obwohl sie noch nichts erreicht haben; das Auftreten ist teilweise eine Katastrophe. Da macht’s mir dann Spaß zu spielen.

Du hast international einiges erreicht. Aber woran lag es, dass du den Durchbruch nicht geschafft hast?
Verletzungspech. Ich bin zwei Mal am Sprunggelenk operiert worden, danach sind meine Sponsoren abgesprungen – und ohne die geht’s nicht. Seither kann ich auf Hardcourt nur mit Schmerzen spielen und hab zum Teil auch in der Halle Probleme.

Haderst du manchmal damit?
Man kann es nicht ändern, ich trauere der Tour-Karriere nicht nach. Es ist halt hart, wenn man Hewitt im Fernsehen sieht, den man schon geschlagen hat – aber so ist das Leben.

Interview:




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