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Montag, 9.8.2004
"Tamira wird für Österreich spielen ... voraussichtlich ..."
 
Tamira Paszek wird nicht erst seit ihrem sensationellen Vorstoß ins Finale der Spring Bowl im Mai als eine der heißesten Aktien im österreichischen Nachwuchstennis gehandelt. Die bis 6. Dezember 13-jährige Vorarlbergerin, Finalistin der Orange Bowl U12 im Jahr 2002, ist bereits zweitbeste Österreicherin in der ITF-Weltrangliste - Experten trauen ihr eine große internationale Karriere zu. Für Aufsehen sorgte Tamiras Fehlen bei den Mannschafts-Wettbewerben - nicht nur weil Österreichs U14-Team mit Tamira wohl den WM-Titel geholt hätte. Sondern auch weil es Gerüchte rund um ihre Zukunft gibt: Sie würde mit einem Wechsel zu einem anderen Verband spekulieren, Kanada - Tamiras Vater Ariff Mohamed ist kanadischer Staatsbürger - wurde immer wieder genannt. tennisweb.at hat bei Tamiras Vater nachgefragt, was an den Gerüchten dran ist.

Ariff Mohamed, Ihre Tochter Tamira könnte jederzeit zu einem anderen Verband wechseln, weil sie noch nie in einem offiziellen Bewerb für Österreich gespielt hat ...

Das stimmt gar nicht: Mit elf hat sie in Brescia den Teambewerb U12 für Österreich gespielt.

Aber zuletzt, als es um den Mannschafts-Weltmeistertitel der U14-Mädchen ging, da fehlte Tamira. Warum?

Wir planen sehr langfristig. Und als der Verband wegen der ersten Runde in Teesdorf angefragt hat, standen unsere Pläne bereits fest. Für das Europa-Finale wurden wir einen Tag vor Beginn angerufen, weil Lisa Summerer leider krank geworden war, und mussten absagen. Für die WM-Endrunde wurden wir nicht mehr gefragt.

Das klingt für einen Außenstehenden ein wenig verwunderlich: Tamira wäre für das Team sicher eine sehr wertvolle Verstärkung gewesen. Wie ist das Verhältnis zwischen dem ÖTV und Ihnen?

Gut! ÖTV-Jugendreferent Peter Teuschl hat uns immer sehr geholfen, aber es gibt sicher ein paar Themen, die einmal besprochen werden sollten.

Zum Beispiel?

Ich bin ein Mensch, der solche Dinge lieber an einem Tisch mit denen bespricht, die es betrifft, als mit einem Journalisten.

Der Journalist, verzeihen Sie, ist ein bisschen lästig, weil es ja für die Zukunft des österreichischen Tennis nicht ganz unerheblich ist, ob ein Talent vom Format der Tamira Paszek für Österreich oder zum Beispiel Kanada spielt.

Leider ist mir nicht bekannt, woher diese Gerüchte kommen. Ich weiß nur, dass die Leute, die solche Gerüchte in die Welt setzen, gar nicht wissen, welchen Schaden sie damit anrichten, und es wäre viel einfacher, sie würden sich direkt an mich wenden, wenn sie eine Auskunft möchten.

Offen gesagt: Wird Tamira für Österreich spielen?

Ja. Wie es derzeit aussieht, ja. Tamira ist Österreicherin, und es gibt derzeit keine Pläne, zu einem anderen Verband zu wechseln.

Was könnte Sie dazu bewegen, solche Pläne auch für die Zukunft auszuschließen?

Ich werde hier dazu im Detail nicht Stellung nehmen. Meine Frau und ich unterstützen Tamira seit Jahren sehr intensiv und mit vollem Herzen. Sie werden sicher verstehen, dass wir in jeder Situation das Beste für unsere Tochter wollen.

Das klingt jetzt ein wenig danach, als wären diese Dinge finanzieller Natur, in Richtung Förderung Ihres Wegs durch den Verband.

Man darf nicht alles so eindimensional sehen. Außerdem: Der finanzielle Spielraum des ÖTV ist bekannt.

Die gesamte Situation des österreichischen Tennis - und damit auch jene des ÖTV - könnte wirkungsvoll durch spektakuläre Erfolge österreichischer Spielerinnen verbessert werden.

Es ist ja in unser aller Interesse, dass sich die Situation des österreichischen Tennis verbessert. Auch ich möchte, dass Tamira für Österreich spielt, und ich gehe davon aus, dass das funktioniert. Unsere Tür ist offen.

Interview:




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