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Montag, 27.9.2004
Ohne Taktik zum Triumph
 
Nach der Daviscup-Sensation bittet tennisweb.at die "Helden von Pörtschach" zum Gespräch. In Teil 1 sprachen wir mit Doppel-Matchwinner Julian Knowle über seine Eindrücke.

Julian, ihr habt den wichtigen Punkt zum 2:1 geholt. War der Druck sehr groß vor der Partie?
Nach dem Sieg vom Stefan gegen Henman haben wir noch gescherzt – wir können unsere Leistung nur bringen, wenn es 1:1 steht, wie gegen Finnland. Sonst wären wir nicht motiviert …

Die Leistung habt ihr zum Glück auch gebracht. Wie war eure Taktik gegen Henman und Rusedski?
Im Doppel gibt’s nicht viel Taktik. Man muss gut servieren und returnieren - aggressiv spielen. Tipps wie mehr Spin oder mehr Slice, wie im Einzel, gibt’s nicht.

Was hat euch Thomas Muster auf den Weg gegeben?
Schon am Beginn der Woche hat Thomas zu mir gesagt, dass er erwartet, dass ich das Doppel führe. Ich hab es auch so gut es ging gemacht, aber zum Glück war Alex ab Mitte des zweiten Satzes grandios.

Am Anfang hast du unglaublich gespielt, dann kam Alex immer besser rein, und du bist etwas abgefallen. Warst du nervös?
Ich war überhaupt nicht nervös, Alex zu Beginn vielleicht ein wenig. Ich hab heuer so viele Doppel auf höchstem Niveau gespielt, ich fürchte mich vor niemandem mehr. Ich weiß, dass ich mit den Besten mithalten kann.

Wie du in Wimbledon eindrucksvoll bewiesen hast! Dort wurde dein Halbfinalspiel gegen Knowles/Nestor ja auch unterbrochen – gab’s da Parallelen zum Daviscup-Doppel?
Es war überhaupt nicht vergleichbar. Hier haben Alex und ich dominiert und vorne weg gespielt, die Partie hätte von uns aus am Samstag weitergehen können.

Und in Wimbledon?
Da hatten wir Matchbälle ausgelassen und Nenad hatte sich verletzt. In Wimbledon wusste ich nicht, wie es am nächsten Tag weitergeht - in Pörtschach aber schon …

Hast du erwartet, dass es auch am Sonntag so leicht geht?
Alex hat sein erstes Aufschlagspiel am Sonntag gleich zu Null durchgebracht, danach hat Henman zwei Doppelfehler serviert, und wir haben ihn gebreakt. Wir haben früh das Gefühl gehabt, dass wir die Partie nicht mehr verlieren können.

Wie habt ihr den Samstag Abend verbracht?
Alex und ich sind massieren gegangen, das Captains-Dinner haben wir ausgelassen. Wir haben mit dem Physiotherapeuten zu Abend gegessen und dann ging's ins Bett.

... um am nächsten Tag Henman und Rusedski mit 6:1 wegzuputzen. Mit der Leistung gibt’s spätestens jetzt keinen Weg mehr um dich herum im Daviscup-Doppel. Ist Knowle/Peya das Daviscup-Duo der Zukunft?
Jürgen kann genauso gut Doppel spielen. Und genau das ist auch unsere Stärke: Bei uns muss kein Spieler drei Tage lang best of five spielen, wir haben Optionen. Das hat den Briten auch das Genick gebrochen.

Kann das Team auf dich verzichten?
Das entscheiden andere. Ich spiele immer gerne Daviscup, wenn ich einberufen werde, erst ein einziges Mal musste ich absagen. Speziell auf die Partie gegen die Briten hab ich mich sehr gefreut, ich bin jetzt reifer, ruhiger und spiele besser – das wollte ich auch zeigen.

Wie wichtig ist der Daviscup für dich?
Jeder Spieler möchte gerne in der Daviscup-Weltgruppe spielen. Zu den besten 16 Nationen zu zählen, ist schon ein tolles Gefühl.

War es diesmal anders als bei den letzten Daviscup-Matches? Hat Captain Thomas Muster etwas anders gemacht?
Die Vorbereitungswoche war vielleicht etwas härter als unter Günter. Aber der größte Unterschied war das Medieninteresse. Dass der ORF sein Programm für Tennis ändert, hätte es ohne Muster wohl nicht gegeben.

Wie geht’s turniermäßig für dich weiter?
Nächste Woche spiel’ ich in Lyon Einzel-Quali und Doppel mit Jürgen, danach in der Stadthalle Einzel-Quali und Doppel mit Nenad Zimonjic.

Wie steht’s mit deinem Trainer, nachdem Gilbert Schaller in der Südstadt arbeitet? Bei unserem letzten Gespräch im Juli hattest du jemanden in Aussicht …
Ich mache momentan mit Gilli in der Südstadt mein Basistraining, auf Turnieren bin ich aber alleine.

Obwohl du gemeint hast, du brauchst einen Coach, der mit dir zu Turnieren fährt?
Es gibt für mich derzeit keine Alternative. Gilbert ist ein guter Coach, dem ich vertraue, und den ich mir auch leisten kann.

Zum Schluss noch das Wichtigste: Wer ist dein Wunschgegner in der Weltgruppe?
In erster Linie wünsch’ ich mir ein Heimspiel. Gegen Chile auf schnellem Boden, das wär’ mir sehr recht.

Und was ist das Alptraumlos?
Chile oder Argentinien auswärts. Dort kann es richtig gefährlich werden, die südamerikanischen Fans sind für ihre Auszucker bekannt.

Interview:




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