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Donnerstag, 21.10.2004
Clemens Trimmel gibt auf
 
Clemens Trimmel, zweifacher Daviscupper, vor drei Jahren die Nummer 147 der Welt, hat genug. Der Wiener, der nach viel Verletzungspech lange ums Comeback kämpfte, nimmt Abschied von der großen Tennisbühne, wie er tennisweb.at erzählte.
 
Ein Challenger-Sieg 2000 in Oberstaufen, vier weitere Challenger-Finali, fünf Future-Siege, zwei Daviscup-Einsätze stehen für Clemens Trimmel zu Buche. Im April 2001 war er die Nummer 147 der Tenniswelt. Von zahlreichen Verletzungen zurückgeworfen, zuletzt zwei Jahre außer Gefecht gesetzt, versuchte der Wiener den Anschluss an die Tennisspitze zu schaffen.

Seit dem Superliga-Finale Anfang September hast du kein offizielles Match mehr bestritten. Was ist los?
Ich hab mit dem Profitennis aufgehört.

Die Gründe?
Erstens hab ich immer noch Probleme mit meinem Fuß, wenn ich ihn voll belastet hab, hatte ich nachher Schmerzen. Als Profi musst du im Training 120 Prozent geben, und vielleicht einmal fünf Sätze bei den US Open spielen, das wär’ nicht möglich.

Und zweitens?
Ehrlich gesagt hatte ich nicht mehr die Motivation, mich durch die Future- und Satellite-Mühle zu kämpfen. Wenn man zwei Jahre lang ein geregeltes Leben weg vom Tennis hatte, ist es enorm schwer, sich dann wieder zu motivieren.

Was ist das Problem dabei?
Gleich beim ersten Turnier, dem Zagreb-Future, hatte ich Zweifel. Ich hab mich gefragt, was ich hier eigentlich mache. Ich bin den harten Weg schon einmal gegangen, noch einmal wollt ich mir das nicht antun.

Anders als Markus Hipfl. Dein Langzeit-Trainingskollege will es ja ab 2005 wieder auf der Tour versuchen. Hat er mehr Biss als du?
Ich weiß nicht, wie schwer die Verletzung von Markus ist, daher kann ich das nicht beurteilen. Aber ich würde sagen, wir sind beide Kämpfer, sonst hätten wir es gar nicht so lange versucht.


Interview in den Katakomben der Wiener Stadthalle.

War die finanzielle Komponente auch ein Grund? Oder bist du ähnlich gut versichert wie Markus?
Während meiner Verletzungspause kam kein Geld rein. Und ich hab mir ausgerechnet, dass ich auch nicht mehr soviel verdienen kann.

Wie schaut deine Rechnung aus?
Ich bin jetzt 26 und bräuchte mindestens zwei Jahre, um in die Top 100 zu kommen. Dort könnte ich mich vier bis fünf Jahre halten und Geld verdienen, dann wär’s auch schon wieder vorbei. Und noch dazu gibt es keine Garantie, dass ich es wirklich schaffe.

Wie wirst du dein Geld in Zukunft verdienen?
Ich mach ein Abendstudium, Unternehmensführung und Management beim WIFI. Nach acht Semestern sollte ich Magister FH sein, dann möchte ich im Sport-Managementbereich arbeiten.

Turniertennis ist für dich gestorben?
Ich möchte schon noch nationale Turniere spielen, sowie Superliga und Deutsche Bundesliga. Aber eben nur nebenbei, wenn’s mir Spaß macht.

Wann hast du dich definitiv entschieden aufzuhören?
Zwei Tage vor Kitzbühel hab ich Bescheid bekommen, dass ich in der FH aufgenommen wurde. Mein erstes Gefühl sagte mir, ich muss es machen. Und als ich dann gegen Paolo Lorenzi in der Quali verloren hab und vom Platz gegangen bin, hab ich gespürt, das war’s.

Bereust du deine Entscheidung vielleicht ein wenig?
Noch nicht, aber das kommt vielleicht, wenn es in der Schule nicht optimal läuft. Und wenn ich Alex in der Stadthalle zuseh’, denk ich mir schon, dass es toll wäre, mit ihm zu touren. Aber es war meine Entscheidung, und ich stehe dazu.

Was waren die Highlights deiner Karriere?
Sicher die Daviscup-Einberufungen 2001 und 2002. Und der harte Weg zurück nach meinen Knöcheloperationen 1998 innerhalb von einem Jahr in die Top 150.

Welche Erfahrungen nimmst du mit?
Einerseits viele schöne Turnierreisen, wertvolle Trainingserfahrungen mit tollen Trainern - Teufelberger, Roth, Bresnik, Leitgeb, Meiler. Und das Training mit Thomas Muster - ein Vorbild in jeder Hinsicht. Andererseits auch die Härte des Einzelsports und des Profilebens.

Wie weit hättest du es im Tennis bringen können?
Top 100-Potenzial hatte ich auf jeden Fall. In der Jugend war ich mit Koubek, Hipfl und Schranz gleich auf, so gut wie Hipfl oder Koubek hätte ich schon werden können. Aber das sind nur Theorien.

Interview:






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