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Montag, 8.11.2004
"Am Platz kämpf' ich wie die Sau!"
Yvonne Meusburger, 21 Jahre alt, Nummer 191 der Tenniswelt und drittbeste Österreicherin im WTA-Ranking, FedCup-Starterin im Final-Four für das ÖTV-Team. Die zweifache Challenger-Siegerin 2004, ihren letzten Titel holte sie erst letzte Woche im belgischen Sint-Katelijine-Waver, ist eines der heißesten heimischen Eisen im Feuer des Profizirkus. tennisweb.at bat die Vorarlbergerin zum Interview.
Es scheint gerade Yvonne-Zeit zu sein. Challenger-Sieg, FedCup-Nominierung. Alles läuft perfekt.
Es ist echt super. Die Punkte kommen mir gerade recht, und die FedCup-Nominierung ist auch spitze.
Wann hast du von der Nominierung erfahren?
Alfred Tesar hat mir am Freitag ein SMS geschickt, dass er euch auf tennisweb.at ein Interview gegeben hat und es jetzt öffentlich ist, dass ich in Moskau spiele.
Hat dich das noch beflügelt?
Klar. Es ist eine tolle Sache, dass ich für Österreich spielen darf. Ich spiel sehr, sehr gerne FedCup.

Österreich ist in Russland natürlich klarer Außenseiter. Was erwartest du dir vom Final-Four?
Es ist sicher eine tolle Erfahrung, gegen Top Ten-Spielerinnen anzutreten. Ich denke, dass wir ein junges, gutes Team sind und zeigen können, was wir drauf haben. Auch wenn es natürlich unglaublich schade ist, dass Babsi Schett ausfällt.
Aber der Ausfall von Babsi ist deine Chance. Liebäugelst du eigentlich mit der Nummer-eins-Position in Österreich?
Es wär schon schön, Österreichs Nummer eins zu sein. Aber ich schau einfach, dass ich gute Ergebnisse einfahre und Punkte mache.
Du hast vorher gemeint, die Punkte kämen dir gerade recht. Warum?
Ich will im nächsten Jahr mein erstes Grand Slam-Turnier spielen, die Australian Open. Und umso niedriger mein Ranking dann ist, desto besser.
Also steigst du nächstes Jahr nicht erst im Februar auf die Tour ein, wie heuer?
Nein. Ich habe heuer meine Matura gemacht, hatte viele Prüfungen und bin daheim geblieben. Nächstes Jahr starte ich im Jänner.
In den letzten Jahren ging es kontinuierlich nach oben: Ende 2002 warst du um 350 platziert, letztes Jahr um 260, jetzt bist du schon Top 200. Was machst du richtig?
Bei mir passt einfach alles perfekt zusammen. Mein Trainer in der Estess-Akademie, Heikki Raevaara, ist einfach großartig. Er ist ein ungemeiner Kämpfer, eine tolle Persönlichkeit er gibt soviel an mich weiter.
Du schwärmst ja richtig von ihm
Ja, zurecht. Er macht unglaublich viel für mich, hilft mir enorm, gibt mir Kraft. Heikki ist eine wichtige Stütze in meinem Leben.
Gibts irgendein Trainingsgeheimnis?
Ich hab mit Heikki ein Programm für mich entwickelt, eine Art Aufwärmritual mit Musik. Das absolvier ich vor jedem Match, es ist immer gleich das ist enorm wichtig für mich. Am Platz geb ich dann alles, kämpf wie die Sau. Und was ich gut finde: Wenn man hart arbeitet, wird es auch belohnt.
Und wie hart arbeitest du?
Sehr hart sechs Tage die Woche vier bis fünf Stunden Tennis, eine intensive Fitnesseinheit, Konditionstraining, Mentaltraining. Ich möchte immer an meine Grenzen stoßen.
Wie schaut dein Fahrplan heuer noch aus?
Jetzt mach ich eine Woche Pause, dann spiel ich in Prag und am Sonntag darauf ist schon FedCup. Eventuell spiel ich danach noch in Bergamo.
Eine letzte Frage noch: Wieso willst du deinen Spitznamen "Meuse" loswerden?
Er klingt irgendwie unfraulich. Ich weiß auch gar nicht woher der kommt; aber mir wär zum Beispiel Meusi lieber, oder einfach Yvonne.
Interview:
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