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Samstag, 4.12.2004
"Ich hätte St. Pölten gewinnen können!"
 
tennisweb.at zieht in einer Serie mit den besten heimischen Tennisspielerinnen und Tennisspielern die Bilanz der Saison 2004. Seit Mitte September durfte Daniel Köllerer wegen einer Sperre auf der ATP-Tour kein Match mehr bestreiten. Doch auch davor lief das Jahr für den 21-jährigen Welser nicht immer nach Wunsch. Seinem Viertelfinale beim Raiffeisen Grand Prix in St. Pölten und zwei Challenger-Finalteilnahmen stehen auch neun Erstrundenniederlagen gegenüber. "Crazy Däni", als ATP-Nummer 180 ins Jahr gestartet, hatte sich für 2004 eigentlich die Top 150 vorgenommen, ist jedoch als aktuelle Nummer 203 sogar aus den ersten 200 gerutscht.



Du hast Mitte September dein letztes Match auf der Tour bestritten, steigst erst bei den Australian Open wieder ein. Wie schaut dein Programm derzeit aus?
Ich bereite mich voll auf Australien vor. Es wird Kondition, Kraft und natürlich auch Tennis trainiert. Leider hab ich mich gleich nach dem Urlaub letzte Woche wieder verletzt.

Was ist passiert?
Ich bin beim Training umgeknickt und kann jetzt natürlich nicht voll trainieren. Ich hatte das ganze Jahr über immer wieder kleinere Wehwehchen. Das geht mir schon so auf den Arsch. Aber der Alex Peya hat sich gleich das Bandl gerissen, da sind meine Verletzungen ja eh nur Kleinigkeiten.

Wie schwierig ist es für dich, nach so langer Pause wieder zurückzukehren?
Keine Ahnung. Ich hab überhaupt noch nie eine so lange Pause gemacht. Ich muss halt versuchen, aus dem Training heraus gleich wieder voll ins Match zu finden.

Mit wem trainierst du?
Ich trainiere mit Martin Schneiderbauer, der ist unsere neue Nummer sechs im Team.

Was sagen eigentlich die Sponsoren dass du seit September kein Turnier mehr gespielt hast?
Das weiß ich nicht. Aber ich glaub, das ist kein Problem. Ich hab so einen super Manager, der wird schon wieder Sponsoren auftreiben, dass ich nächstes Jahr wieder alle Reisen machen kann.

Ziel für 2004 waren die Top 150. Ins Jahr bist du als Nummer 180 gestartet und jetzt als Nummer 203 sogar aus den ersten 200 gerutscht. Eine enttäuschende Saison?
Ich muss ganz ehrlich sagen, das ist mir so was von wurscht. Wenn ich am Ende vom nächsten Jahr Top 80 bin, redet sowieso keiner mehr davon.

Warum hat es heuer nicht besser funktioniert? War nur die lange Sperre schuld? Du warst ja davor auch nur mehr die Nummer 196 der Weltrangliste ...
Dass ich jetzt zweieinhalb Monate nicht spielen konnte, ist natürlich der Hauptgrund. Aber ich hatte auch immer kleine Verletzungen wie Rückenprobleme, Bauchmuskelzerrungen. Ich konnte oft nur mit zweiten Aufschlägen spielen. Und am Anfang die Südamerika-Tour war auch schwer. Wenn ich dort nächstes Jahr 60 Punkte mach', ist alles wieder in Ordnung.

Im Vorjahr von 640 auf 180, heuer verschlechtert. Was ist schief gelaufen?
Ich hab die Prioritäten auch anders gesetzt. Statt in Indien Satellites zu spielen, habe ich größere Turniere gespielt, die spielerisch mehr bringen. Leider hab ich da auch mal eineinhalb Monate überhaupt kein Match gewonnen.

Im Juni hast du gesagt, nicht mehr crazy sein zu wollen und bist dann im September gesperrt worden. Wie schwierig ist es, sich so schnell so zu verändern?
Es ist nicht leicht, deshalb hab ich jetzt ja auch einen Mentaltrainer.

Wie wird mit dem gearbeitet?
Mit dem werd' ich versuchen, daran zu arbeiten, dass ich ruhiger werde. Der wird jetzt bei den Turnieren immer dabei sein, alles mitschreiben.

Bei Satellites und Futures hat man deine Gefühlsausbrüche ziemlich oft durchgehen lassen, aber auf ATP-Niveau wurden sie nun doch stärker geahndet - werden sie damit zu einem größeren Nachteil?
In St. Pölten hat es mir natürlich sehr geschadet. Und bei vielen anderen Turnieren auch. Aber das mit der Sperre, das war schon wirklich ein Schas. So lang hab ich keinen Blödsinn gemacht und dann in der letzten Woche der Frist ist es in Genua passiert.

Was war da genau?
Naja, ich hab wieder gegen einen Spezialfreund von mir, den Luzzi, gespielt. Wir hatten vorher schon zwei Partien, die über drei Stunden gegangen sind. Und dann wieder gegen ihn in Italien. Er war sehr provokant und nach dem Match hat er mich dann geschlagen.

Und dann?
Er hat gemeint, es war eine Kurzschlussreaktion von ihm, weil ich ihm zuvor den Finger gezeigt hab. Und die anderen italienischen Spieler haben ihm das bezeugt. Aber da leg ich meine Hand ins Feuer, dass das nicht so war.

Im Herbst hast du für wohltätige Zwecke eine Exhibition gegen Horst Skoff gespielt. Auch um dein Image des "Crazy Däni" zu verbessern?
"Crazy Däni" hat die Kronenzeitung mal auf die Welt gebracht, mein Manager hat es dann übernommen. Es ist okay für mich.

Du bist in St. Pölten auch von Thomas Muster für deinen Ausraster kritisiert worden, ihr habt euch dann versöhnt und er hat dich doch für den Daviscup nominiert. Wie war das für dich?
Das war natürlich schon sehr wichtig für die Integration. Und es war auch super, mit den anderen zu trainieren.

Wie ist die Beziehung zu Muster und zu den anderen Daviscuppern?
Ich seh' die anderen halt bei den Grandslams. Sonst gibt's eigentlich keinen Kontakt.

Ist Daviscup in Australien wieder ein Thema?
Keine Ahnung. Darüber wurde noch nicht gesprochen.

Es gab ja auch Positives heuer. In St. Pölten hast du super gespielt, Sanguinetti und Karlovic besiegt und dann nur knapp gegen Malisse verloren. Du hast dort bewiesen, dass du auf Sand mit der Weltklasse schon mithalten kannst.
Ich glaube, wenn ich den Malisse geschlagen hätte, hätte ich gute Chancen gehabt, auch das Turnier zu gewinnen. Viele werden sagen, dass ich größenwahnsinnig bin, aber gegen Jürgen hätte ich mir schon was zugetraut. Ich hätte ohne jeden Druck spielen können.

Wo hast du spielerisch noch Schwächen?
Ich glaube, von den Schlägen her hab ich keine Schwächen. Am ehesten noch beim Aufschlag.

Wie schauen deine Ziele für nächstes Jahr aus? Bist du Ende 2005 Nummer drei in Österreich hinter Melzer und Koubek?
Wenn Koubek, Melzer und Peya auf 30, 40, und 50 stehen, wird’s schwierig. Aber ich glaub schon, dass ich das Level vom Alex hab.

Interview:




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