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Sonntag, 5.12.2004
Koubek vs. Melzer - beginnt das Duell um die Nummer eins am Arlberg?
Bis gestern: Sonnenschein, Palmen, Sandstrand, 25 Grad Wasser- und 30 Grad Lufttemperatur auf der afrikanischen Urlaubsinsel Mauritius, wo er einen Challenger bestritt, tropische Sonne und Kondition tankte. Ab morgen: bis zu 60 Zentimeter Schnee und winterliche Minusgrade im Skiort St. Anton am Arlberg, wo die tele.ring Tennis Trophy wartet. Die Vorbereitung von Stefan Koubek auf die Saison 2005 ist zumindest was die äußeren Bedingungen betrifft extrem.
Sonne statt Krankenbett
"Eine Art Kneipp-Tour", wie sein Langzeit-Coach Günter Bresnik feststellt, "aber mit Hintergedanken." Denn Koubek spielte auf Mauritius nicht nur den stark besetzten 150.000 Dollar-Challenger (wo er sich zurück unter die besten 60 Spieler der ATP-Rangliste spielte), sondern "konnte dort unter freiem Himmel Kondition schinden und nebenbei Matchpraxis sammeln", so Bresnik. Ein weiterer Vorteil: "Stefan war die letzten Jahre im Winter immer krank, das hat ihn in der Vorbereitung zurück geworfen. Heuer probieren wirs einmal anders."
 
"Auf die zweite Hälfte von 2004 kann ich aufbauen"
Nach dem sensationellen Ende der Saison 2004 mit dem Daviscup-Triumph in Pörtschach und den Erfolgen von Madrid und Basel ist Koubek "sehr motiviert mir macht mein Tennis seit den US Open sehr viel Spaß". Der noch bis 2. Jänner 27-Jährige blickt optimistisch auf 2005: "Auf die zweite Hälfte von 2004 kann ich aufbauen. 2005 möcht' ich mich unbedingt wieder vorne reinspielen - und wenn ich halbwegs verletzungsfrei bleib', wird mir das auch gelingen."
Koubek will die Nummer-eins-Position zurück
Zum "vorne Reinspielen" gehört dezidiert auch der Angriff auf die Top-Position im österreichischen Tennis. Koubek: "Ich gönne dem Jürgen seine tollen Erfolge und wünsche ihm, dass er sich noch weiter steigert. Aber natürlich will ich wieder Nummer eins werden. Wenn das nicht so wäre, hätte ich den Beruf verfehlt." Es ist für Koubek eine ungewohnte Situation, nicht als österreichische Nummer eins zu überwintern zuletzt war er 1998/99 die Nummer zwei, damals noch hinter Muster. Koubek: "Eine zusätzliche Motivation!"
Melzers Thron wackelt
Der Unterschied zwischen Melzer und Koubek, die beide ab Mittwoch bei der tele.ring Tennis Trophy in St. Anton am Arlberg an den Start gehen, ist derzeit noch relativ groß: Melzer belegt mit 920 Punkten ATP-Platz 39, Koubek mit 622 Punkten Platz 63. Aber schon im Jänner, Februar und März könnte Koubeks aktueller 298-Punkte-Rückstand deutlich schrumpfen: Bei Melzer stehen im ersten Jahresviertel 220 Punkte auf dem Spiel, bei Koubek nur 104. Noch krasser der Unterschied im zweiten Quartal: Melzer spielte 2004 groß auf, muss daher im April, Mai und Juni 2005 satte 275 Punkte verteidigen. Koubek spielte 2004 im Frühjahr schlecht und war oft verletzt für ihn stehen im April, Mai und Juni 2005 nur 123 Punkte auf dem Spiel. Im zweiten Halbjahr lief's 2004 übrigens anders: Durch das Erreichen des Halblfinales auf Mauritius hat Koubek das ATP-Fernduell gegen seinen Daviscup-Kollegen im zweiten Halbjahr 2004 sogar knapp gewonnen.
Finale Melzer gegen Koubek?
Melzer und Koubek sind noch nie in einem offiziellen Match aufeinander getroffen kommende Woche könnte es im Rahmen der tele.ring Tennis Trophy in St. Anton am Arlberg endlich erstmals so weit sein. Übrigens vor den Augen von Daviscup-Kapitän Thomas Muster, dem Star des erstmals am Arlberg ausgetragenen Seniors-Events. Koubek: "Ich würde gern auf Jürgen treffen am liebsten im Finale. Denn das würde bedeuten, dass wir die Deutschen in den Gruppenspielen paniert haben." Bei der tele.ring Tennis Trophy im ARLBERG-well.com treffen Koubek und Melzer vom 8. bis 11. Dezember auf das deutsche Daviscup-Team mit Tommy Haas, Nicolas Kiefer und Rainer Schüttler. Sechster Spieler ist der tschechische Shooting-Star Tomas Berdych. Der Sieger des hochkarätigen Einladungsturniers fährt mit einem KIA Sportage nach Hause.
Besser als jede Fitnesskammer
Koubek bestritt auf Mauritius nicht nur den Challenger, sondern absolvierte auch Kraft- und Ausdauereinheiten mit Peter Znehnalik und nahm nebenbei ein wenig Unterricht im Kite-Surfen. Eine Vorbereitung auf kommende Höhenflüge für 2005? "Wenn ich fit bleibe, traue ich mir 2005 viel zu."
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