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Freitag, 17.12.2004
Bammer: "Drei Jahre hab ich noch Zeit"
 
tennisweb.at zieht in einer Serie mit den besten heimischen Tennisspielerinnen und Tennisspielern die Bilanz der Saison 2004. Heuer machte sich Sybille Bammer zur Nummer zwei in Österreich hinter Babsi Schett. Die Oberösterreicherin stand bereits an der Schwelle zu den Top 100, nahm im April ihre Top-Position von 127 ein, doch Würmer, die sich im Darm eingenistet hatten, verhinderten den endgültigen Durchbruch. In Philadelphia führte sie die Nummer elf der Welt Vera Zvonareva an den Rand einer Niederlage, doch beim Training für das FedCup Final-Four stoppte sie eine Bänderverletzung erneut. Ihren Turniersieg von Valasske Mezirici 2003 kann die Jung-Mutter damit nicht verteidigen, in der nächsten Woche wird die aktuelle Nummer 151 der WTA-Rangliste hinter Yvonne Meusburger zurückfallen.


Seit deiner Verletzung beim Final Four in Moskau haben wir nichts mehr von dir gehört. Was ist da genau passiert?
Der Belag in Moskau war ganz neu, und ich hatte auch neue Schuhe an. Yvonne hat mir einen Ball gegen die Laufrichtung gespielt, ich bin picken geblieben und da ist es passiert.

Und wie war die Diagnose?
Von den drei Bändern im Knöchel ist eines abgerissen, eines eingerissen und das dritte überdehnt.

Babsi Schett und Alex Peya hatten ja auch gerade erst einen Bänderriss. Wurdest du auch operiert?
Nein, meine Therapeuten haben mir empfohlen nicht zu operieren. Ich hab jeden Tag Therapie, muss zuhause auch mit Eis behandeln.

Und wie geht die Genesung voran?
Ganz gut. Ich spiel seit letzter Woche wieder Tennis, lauf auch wieder, hab wieder Punkte gespielt. Ich hätt' nicht gedacht, dass es so schnell geht.

Wo steigst du auf die Tour ein?
Ich hoffe, dass ich am 26. Dezember nach Auckland fliegen kann - dort spiel' ich Quali. Danach will ich Canberra und die Australian Open spielen.

Ist der Einstieg nicht etwas überhastet?
Ich glaube, dass ich ein bis zwei Turniere brauche, bis ich wieder meinen Level von vor der Verletzung hab. Und bis Melbourne sollte es soweit sein.

Dort hast du ja 29 Punkte vom Quali-Finale 2003 zu verteidigen. Macht dir das Druck?
Gar nicht. Mein Ziel sind die Top 100, und wenn ich wegen einer Verletzung kurzzeitig zurückfalle, denk' ich nicht weiter darüber nach.

In der nächsten Woche wirst du um etwa 20 Positionen zurückfallen. Du kannst ja deinen Turniersieg von Valasske Mezirici nicht verteidigen. Wenn du dann die Melbourne-Punkte auch verlierst bist du nur noch knapp unter den besten 200 ...
Ja, aber bis September hab ich kaum Punkte zu verteidigen. Wenn ich gesund bleibe, schaff' ich die Top 100 nächstes Jahr.

Stört es dich eigentlich, dass Yvonne Meusburger ab nächster Woche die Nummer zwei ist - und nächstes Jahr nach dem Abgang von Babsi Schett die besten Chancen auf die Nummer eins hat?
Natürlich wär' es schön Österreichs Nummer eins zu sein. Ich denke, dass Yvonne und ich uns im Kampf um die Nummer eins gegenseitig motivieren werden.

Wann bist du die Nummer eins?
Vielleicht schon bald, vielleicht auch gar nicht. Wir haben auf alle Fälle beide das Potenzial für die Top 100; der Rest wird sich weisen.

Wie schaut dein Weg in die Top 100 aus? Was wirst du ändern?
Ich werde versuchen die kleineren WTA-Turniere zu spielen, das hab ich bisher nicht gemacht. Und dort komm' ich in der ersten Runde auch nicht gleich gegen eine Zvonareva ...

... wie in Philadelphia. Du hattest ja schon Matchball gegen die Russin - sie ist derzeit die Nummer elf der Welt. Sind die Erinnerungen an die Partie eher positiv oder negativ?
Absolut positiv. Es freut mich, dass ich mit solchen Spielerinnen mithalten kann - sie hat in Philadelphia dann das Finale erreicht.

Wo lag der Unterschied? Oder kann man das bei dem knappen Matchverlauf nicht sagen?
Die richtig Guten können im entscheidenden Moment noch ein Schäuferl zulegen. Sie hat den Matchball mit einem Winner abgewehrt, ich hatte keine Chance.

Gesamt gesehen - war das Jahr 2004 ein gutes oder ein schlechtes?
Ich war heuer insgesamt vier Monate außer Gefecht. Aber wenn ich fit war, hab ich gut gespielt - also kein schlechtes Jahr.

Würdest du im Nachhinein irgendwas anders machen?
Ich würd' früher zum Arzt gehen wegen meiner Magen-Geschichte. Ich hab das zu lange nicht ernst genommen.

Ende 2003 warst du die Nummer 170, heuer wirst du wohl etwas dahinter liegen. Wie bist du finanziell ausgestiegen?
Besser als letztes Jahr. Ich war im Quali-Finale bei den Australian und den US Open, da gibt's mehr Preisgeld als für einen Challenger-Sieg. Und auch die Liga hat einiges Geld gebracht.

Ist die Liga eine Haupteinnahmequelle für dich?
Auf jeden Fall, ohne sie, hätt' ich ein Minus gemacht. Die Turnierreisen sind schon sehr teuer.

Welchen Stellenwert hat der Superliga-Titel für eine Spielerin die an die Top 100 klopft?
Es hat mich schon gefreut. Vor allem das Finale gegen Salzburg, als ich Stephanie Gehrlein im dritten geschlagen hab, war toll. Mit den Salzburgern hatte ich ja eine Rechnung offen.

Dein Ex-Club ...
Ja, sie wollten meine Prämien so drastisch kürzen, dass es für mich nicht mehr interessant war. Das Angebot vom Kornspitzteam war fair, und außerdem hab ich es als Oberösterreicherin natürlich näher.

Nochmal zum Ranking: Wenn es wieder nicht mit den Top 100 klappen sollte. Was dann - wie geht's weiter?
Ich weiß, dass ich sicher noch drei Jahre spielen werde. Dann kommt meine Tochter Tina in die Schule, und dann werde ich mich entscheiden.

Wovon hängt deine Entscheidung ab?
Mit 27 bin ich dann ja wohl eine der Älteren auf der Tour. Wenn ich unter den Top 100 stehe, werde ich wohl weiter spielen; wenn nicht, werde ich wahrscheinlich aufhören. Aber ich leb' im Jetzt. Zu weit vorausplanen sollte man sowieso nicht - das hab ich in meinem Leben schon gelernt.

Interview:




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