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Donnerstag, 1.4.2004
"Thiemo Maier ist nicht mein Vorbild"
Ein doppelter Bänderriss setzt Mario Haider-Maurer außer Gefecht. tennisweb.at fragte nach.
Im tennisweb-Forum liest man, dass du dir deine Bänder gerissen hast - was ist passiert?
Ich bin meinem Partner beim Kleinfeldspielen auf den Fuß gestiegen und habe mir dabei zwei Bänder gerissen. Dem Knochen ist zum Glück nichts passiert.
Wann war das genau?
Am 24. März, genau an meinem Geburtstag. Einen Tag, nachdem ich bei den Niederösterreichischen Landesmeisterschaften gegen Helmut Fellner aufgeben musste.
Du hattest doch irgendetwas mit dem Magen, da konntest du am nächsten Tag schon wieder trainieren?
Ich denke, ich hab einfach etwas Schlechtes gegessen. Nach dem Match habe ich mich übergeben, danach ging es mir aber gleich wieder besser.
Wurdest du operiert?
Nein. Ich bin gleich nach dem Unfall mit Raffael Schaffarik und Stefan Herzog ins Spital gefahren, dort hat man mir einen Gips verpasst. Ich bin jetzt in Behandlung bei Dr. Keppel, einem Waldviertler Arzt, er ist eine Koryphäe in Sachen Bänderrisse.
Wie schaut die Behandlung aus?
Er hat mir den Gips gleich abgenommen und begonnen, die Bänder in die richtige Position zu massieren, damit sie schneller zusammenwachsen können.
Und der Vorteil dieser Behandlung ...
Der Heilungsprozess wird dadurch wesentlich beschleunigt. Normalerweise hätte ich eine Woche einen Gips tragen müssen und weitere fünf Wochen eine Schiene. So werde ich in drei Wochen wohl wieder am Court stehen.
Dein Training ist jetzt im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis gelegt?
Ich versuch' mich trotz der Verletzung fit zu halten. Oberkörper und Bauchmuskeltraining mach' ich sowieso immer, und ich kann auch schon wieder auf dem Ergometer trainieren.
Und dein Tennistraining absolvierst du wo?
Seit Oktober trainiere ich beim TWR Marco Polo. Die Trainingsbedingungen sind für mich optimal, außerdem kann ich dort die Kraftkammer gratis benützen. Und gerade jetzt halte ich mich dort sehr häufig auf.
René Lackner hat gemeint, es mangelt ihm beim Marco Polo an guten Sparringpartnern ...
Ich sehe das anders: Alle Spieler dort sind immer voll motiviert und geben alles - auch im Training. Ich spiele auch öfter mit Milen Velev (ehemals Nummer 121 der ATP, Anm. der Redaktion), man muss aber nicht immer mit Stärkeren spielen, um sich zu steigern. Nur, wenn man jedes Training ernst nimmt, kommt man weiter.
Wann ist dein Turniercomeback zu erwarten?
Ich will im Mai beim Bulgarien-Satellite spielen. Auch Raffael Schaffarik und Marcel Altmann fahren dorthin.
Und national?
Vielleicht spiel' ich davor noch ein nationales Turnier, kommt auf den Heilungsprozess an. Aber wenn ich die Chance habe, international zu spielen, will ich diese auch nützen.
Wieso geht das nicht öfter?
Meine Eltern unterstützen sowohl meinen Bruder Andi, als auch mich. Da ist halt derzeit nicht mehr drinnen.
Dein Ziel?
Ich will mit Tennis mein Geld verdienen. Am liebsten als Tennisprofi. Wenn es dazu nicht reicht, werde ich mich nach Alternativen umsehen.
Wo siehst du dich im Vergleich mit deinem jüngeren Bruder, der in der Südstadt trainieren darf?
Technisch hat er sicher mehr Potenzial als ich, aber das haben einige. Meine Fitness spricht für mich, auch meine mentale Stärke. Bisher hat Andi noch nie gegen mich gewonnen, aber das ist sicher nur eine Frage der Zeit.
Man hört, dass im Südstadt A-Kader eventuell ein Platz frei werden könnte. Wie aktuell ist das Thema für dich? Hat man schon mit dir gesprochen?
Nein, bisher hat sich noch niemand gemeldet. Grundsätzlich wäre ich einem solchen Angebot natürlich nicht abgeneigt, aber ich bin mit meinen derzeitigen Trainingsmöglichkeiten durchaus zufrieden.
Zurück zur nationalen Turnierszene - Thiemo Maier hat im Vorjahr 15 nationale Titel gewonnen, wirst du es ihm heuer gleichtun?
Thiemo ist sicher nicht mein Vorbild. Mir ist lieber, ich gewinn' ein B-Turnier, als fünf D-Turniere. Im Sommer gibt's teilweise Turniere ohne Top 70-Spieler, da gewinnt man schnell.
Apropos Thiemo: Was ist eigentlich dran an den Gerüchten deiner Fehde mit Thiemo Maier?
Wir sind uns am Court einfach zu ähnlich: Wir können beide nicht verlieren und kämpfen bis zum Schluss. Wenn zwei solche Ehrgeizler aufeinandertreffen, kann es schon mal krachen.
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