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Mittwoch, 17.11.2004
Nominiert ist ... Jürgen Melzer
Erstmals wird heuer im Rahmen einer Feier bei der "größten Tennisparty der Welt", der tele.ring Tennis Trophy in St. Anton am Arlberg, der tele.ring Tennis Award presented by tennisweb.at vergeben. Für die Jahreswertung wurden zehn Persönlichkeiten des österreichischen Tennis nominiert, die im letzten Jahr herausragende Leistungen erbrachten. Von Experten, der tennisweb.at-Community, der Redaktion und den Besuchern der Website wird schließlich der Jahres-Sieger gewählt. Dazu wollen wir alle Nominierten etwas genauer vorstellen, in Teil 2 dieser Serie präsentieren wir Jürgen Melzer.
Die neue Nummer eins
Die Wachablöse an der österreichischen Spitze geschah am 12. Jänner 2004: In der ersten ATP-Rangliste des Jahres wurde Jürgen Melzer als Nummer 77 geführt, Stefan Koubek nach dem frühen Aus in Doha als Nummer 91. Jürgen Melzer, noch 22-jähriger Linkshänder aus Deutsch-Wagram, war erstmals der offiziell beste Tennisspieler Österreichs. Und er behielt die Top-Position nicht nur bis zum Jahresende, sondern baute sie sogar aus: Aus den 14 Plätzen Vorsprung auf Koubek am 12. Jänner wurden 23 - und das trotz des sensationellen Endspurts von Koubek.
Große Siege gegen große Spieler bei großen Turnieren
Vor allem die Leistungen bei großen Turnieren und gegen die großen Stars waren sensationell: Jürgen schlug heuer Tim Henman, Marat Safin, Nicolas Massu, Dominik Hrbaty, Andre Agassi, Fernando Gonzalez, erreichte bei den Masters Series-Events in Hamburg und Toronto die Runden der letzten Acht. Und er stabilisierte seine Leistungen - ein Beweis seiner Klasse und ein großes Kompliment, dass Österreichs Fans seine Siege über Leute wie Todd Martin, Olivier Rochus, Brian Vahaly, Igor Andreew, Tomas Enqvist, Ivo Karlovic, Irakli Labadze, Greg Rusedski, Wayne Ferreira, Nicolas Mahut, Gregory Carraz, Vince Spadea, Michael Llodra, Hicham Arazi, Juan Ignacio Chela oder Tommy Robredo bereits als "normal" bewerten.
Highlights als Tiefpunkte
Schade, dass es ausgerechnet bei den Heimspielen und bei Olympia nicht klappte: Das Debakel gegen Spadea in Athen, die Krux mit Kitz, das Erstrunden-Aus in Wien und die zwei Daviscup-Niederlagen in Pörtschach schmerzten besonders. "Die Turniere in Österreich sind mir neben Wimbledon besonders wichtig - und Olympia ist mein Highlight, absolut", hatte er noch im März auf tennisweb.at gesagt. Auch in Wimbledon war mit Lospech in Runde eins gegen Hewitt Schluss.
Jürgen in Action - er schaffte 2004 den Einzug in die Top 40.
Eine Nummer eins als Teamplayer
Jürgen Melzer und Stefan Koubek sind vielleicht nicht mehr die Buddys, die sie noch vor einem oder zwei Jahren waren, aber zwischen den beiden besten österreichischen Spielern und ihren Teams herrschen Respekt und Sympathie. "Vor Jürgens Entwicklung, vor seiner Zielstrebigkeit habe ich Respekt. Die Partie, die er in Miami gegen Henman gespielt hat, war die beste, die ich seit langer Zeit von einem Österreicher gesehen habe", sagte Günter Bresnik. "Stefan ist ein Superspieler, absolut für die Top 30 gut, er kann jederzeit den Kampf um die Nummer eins in Österreich wieder spannend machen", sagte Jürgen selbst - und das noch im Frühjahr, als er seinem Konkurrenten auf Nimmerwiedersehen zu enteilen schien. Dass er im Herbst im Schatten Koubeks stand, steckte er als fairer Sportsmann weg - er wird eine sportliche Antwort formulieren. Jürgen Melzer hat sein erstes Jahr als Österreichs Nummer eins in jeder Hinsicht mit Bravour bestanden.
Text:
Die weiteren Nominierten werden in einer Serie im Lauf der nächsten Tage bekannt gegeben. Das Voting für den Jahrespreis des tele.ring Tennis Award presented by tennisweb.at läuft vom 26. November bis 6. Dezember.
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