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Freitag, 22.10.2004
Die offene Rechnung mit Roddick


Wenige Stars, weniger Zuschauer als zuletzt - der erste Schock saß tief. "Mr. Stadthallen-Turnier" Leo-Günther Huemer resümiert nun mit einigen Tagen Abstand über die Jubiläums-Trophy, Höhe- und Tiefpunkte der letzten 30 Jahre und erzählt von Andy Roddicks offenem Versprechen.

Wie sieht ihre Bilanz vom Jubiläumsturnier in der Wiener Stadthalle aus?
Sportlich gesehen bin ich zufrieden. Bessere Partien als Canas – Nalbandian im Viertelfinale und Lopez – Canas im Endspiel gibt es nicht – auch ein Federer kann nicht besser spielen. Enttäuscht bin ich nur, dass uns die Laufkundschaft abhanden gekommen ist.

Lag’s an den zu hohen Eintrittspreisen? Es gab nicht einmal Ermäßigungen für Studenten …
Wir haben heuer versucht die Vereine zu mobilisieren, es gab stark vergünstigte Tickets für Vereinsspieler. Leider haben wir hier aber nur etwa 350 Tickets abgesetzt, im nächsten Jahr werden wir andere Wege finden.

Die da wären?
Ein Business-Ticket ab 18 Uhr, oder auch Jugend-Ermäßigungen, wenn die Sponsoren das tragen können. Definitiv ist natürlich noch nichts, aber wir beraten bereits.

Wie ist ihre finanzielle Bilanz nachdem etwa 3000 Besucher weniger als 2003 gezählt wurden?
Wir werden auf jeden Fall schwarze Zahlen schreiben. Wir haben zwar weniger Karten an die Laufkundschaft verkauft, dafür aber mehr Golden-Tickets und VIP-Karten. Durch die Ausfälle von Moya und Coria haben wir uns einiges Geld gespart, und da auch die Topspieler wie Schüttler oder Haas nicht allzu weit gekommen sind, haben sich unsere Ausgaben in Grenzen gehalten.

Wovon hängt es ab, wie viel Geld ein Spieler bekommt?
Erstens von der Weltranglistenplatzierung, zweitens vom Resultat. Die klassischen Startgelder, unabhängig vom Abschneiden gibt es heute kaum noch; je weiter der Topspieler kommt, desto mehr Geld verdient er auch. Alles andere macht keinen Sinn – in St. Pölten kam auch ein Agassi, aber die Nummer zwei des Turniers war die Nummer 50 der Welt. Und wir hatten neun Top 20-Spieler in der Stadthalle.

Was hat sich in den 30 Jahren Wiener Stadthalle verändert? Ist Ihnen etwas besonders aufgefallen?
In den ersten Jahren haben wir vom Doppel gelebt. Bob Hewitt und Frew McMillan haben die Leute angelockt. Heute braucht man Ticket-Seller, man braucht charismatische Spieler wie Roddick oder Federer.

Wie steht’s mit dem Charisma der Spieler die da waren?
Auch ein Lopez und ein Srichaphan können zu charismatischen Persönlichkeiten werden. Aber die Leute wollen immer nur Stars – auch wenn Federer nicht besser hätte spielen können als Canas gegen Nalbandian und gegen Lopez.

Kommen 2005 wieder große Stars?
Ich hoffe auf Roger Federer. Aber man braucht mindestens zwei Ticket-Seller. Und wenn ich noch einen Roddick will, bewegen wir uns schon im sechsstelligen Bereich. Ob wir das aufbringen können, ist fraglich.

Welche Turniere waren für Sie die Highlights in den 30 Jahren?
Besonders gern erinnere ich mich an die Turniere mit Sampras, Becker und Federer. Da war die Halle voll. Es waren sogar mehr Leute da als 1988, am Semifinaltag mit Muster und Skoff. Wenn man von Highlights spricht, muss man aber auch erwähnen, dass wir praktisch alle Weltranglisten-Ersten in Wien hatten: von McEnroe, Connors, Edberg, Becker, Sampras, Agassi bis Federer – um nur einige zu nennen.

Wenn sie eine Rangliste erstellen müssten, wo wäre die BA-CA TennisTrophy 2004 einzureihen?
Sportlich war es sicherlich eine der besten Veranstaltungen der letzten Jahre. Auch wenn der Semifinaltag nicht nach Wunsch verlaufen ist.

Weil nur zwei Partien stattgefunden haben?
Luis Horna hat erst am Samstag um elf Uhr Vormittag für das Doppel mit Nicolas Massu abgesagt. Zu kurzfristig um ein Ersatzprogramm zu finden – der Samstag war ein Tiefpunkt der Stadthallengeschichte.

Gibt’s andere Tiefpunkte?
Vor cirka zehn Jahren hat das Doppel Petr Korda/Marc Rosset auch am Halbfinaltag aufgegeben. Und ich würde mich auch freuen, wenn Andy Roddick sein Versprechen von 2000 einlösen würde: Er war verpflichtet, zwei Wochen vor dem Turnier kam ein Fax von seinem Vater – es fände ein Familienfest statt, Andy solle dabei sein. Wir haben ihn freigestellt und ausgemacht, dass er im Jahr darauf um dieselbe Gage nach Wien kommt; bis heute war er nicht da.

Aber vielleicht kommt er schon im Februar nach Wien. Was halten Sie von der Terminverschiebung, die Peter Feigl vorschwebt?
Davon halt’ ich nix. Wir würden gegen die Südamerika-Sandplatz-Tour antreten, die Sandplatzspieler kämen uns abhanden. Außerdem ist der Kalender mit derzeit 68 Turnieren voll, da kann man nicht so einfach herum verschieben.

Interview:




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