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Mittwoch, 25.8.2004
"Es müssen alle an einem Strang ziehen"
 
"Peter Teuschl, der bereits als Jugendreferent ausgezeichnete Arbeit geleistet hat, war unser Wunschkandidat für die Nachfolge von Martin Reiter. Er wird sich den Herausforderungen stellen, die die Funktion des Generalsekretärs mit sich bringt", meinte ÖTV-Präsident Prof. Dr. Ernst Wolner zur heute bekannt gewordenen Bestellung des neuen "starken Mannes" im österreichischen Tennis. Peter Teuschl ist seit 25. Februar 35 Jahre alt und wurde vor allem durch seine Veranstaltungen bekannt, allen voran der Isospeed tele Junior Circuit und die tele.ring Trophy in St. Anton am Arlberg. In Zukunft ist er nicht nur Generalsekretär des ÖTV und Geschäftsführer des Austria Tennis Pool sowie der ÖTV-eigenen VeranstaltungsgmbH, sondern - zumindest während einer Übergangsfrist - auch weiterhin ÖTV-Jugendreferent. Was Teuschl in seiner neuen Funktion bewegen möchte, wo er die größten Probleme und wo er Chancen sieht, verriet er im tennisweb.at-Interview.

Peter Teuschl, Sie übernehmen einen für die Zukunft des österreichischen Tennis extrem wichtigen Job. Mit welchem Gefühl? Freude? Angst?

Weder noch. Am ehesten könnte man sagen, ich bin neugierig auf das, was mich erwartet und wie ich diese große Herausforderung bewältigen kann. Es ist eine unheimliche Herausforderung, und gerade das ist wahrscheinlich das besonders Reizvolle an der Position. Ich gehe sehr offen, sehr positiv und sehr motiviert an die Arbeit - und zwar, wie ich betonen möchte, im Sinne von Prof. Wolner und seinem Team der Vizepräsidenten und der Präsidenten der Landesverbände. Da wird mir sehr viel Vertrauen entgegen gebracht, das ist eine tolle Basis für meine Arbeit.

Wie wollen Sie's denn anlegen?

In der ersten Zeit werde ich ja zusätzlich zu den neuen Aufgaben auch weiterhin Jugendreferent sein. Das sehe ich auch als Signal, wie wichtig mir die Arbeit mit der Jugend fürs Tennis in Österreich ist. Ich glaube, dass sich durch meine neue Position auch Synergien für die Jugend ergeben werden.

Sie meinen, dass Sie als Pool-Geschäftsführer direkte Kontakte zur Wirtschaft haben.

Nicht nur, aber natürlich auch. Mir geht es darum, sportliche und wirtschaftliche Aspekte noch stärker als bisher miteinander zu verbinden. Wirtschaftlicher und sportlicher Erfolg hängen in einem Verband voneinander ab. Ich sehe meine Aufgabe auch darin, diese Wechselwirkung zu fördern, wo immer mir das möglich ist.

Der direkteste Berührungspunkt zwischen Sport und Wirtschaft sind Veranstaltungen. Sie kommen aus der Event-Organisation - wird sich der ÖTV verstärkt als Veranstalter betätigen?

Es gibt ja schon eine Tradition. Die möchte ich unbedingt fortführen und womöglich auch ausbauen. Wobei man das weder in die eine noch in die andere Richtung dogmatisch sehen darf. Heißt: Wir müssen nicht jeden Daviscup oder FedCup organisieren, aber wir sollten es können. Und zwar in jeder Hinsicht professionell - nur dadurch kann Erfolg entstehen.

Denken Sie daran, dass der ÖTV sich auch darum bemühen sollte, mehr Satellites oder Futures für junge ATP- und WTA-Profis nach Österreich zu bekommen?

Das ist ein interessantes Thema, auf jeden Fall. Überlegungen gibt es natürlich in die Richtung. Aber dass ich dazu eine Woche vor Amtsantritt noch nicht allzu viel sagen kann, verstehen Sie ...

Das Image des ÖTV ist derzeit nicht das allerstrahlendste. Was können Sie dagegen tun? Können Sie überhaupt etwas dagegen tun?

Das ist sicherlich eines meiner größten und wichtigsten Ziele: dem Verband zu jenem Image zu verhelfen, das er verdient, das ihm zusteht. Ganz wichtig wird dabei sein, ob wir den ÖTV zu einer noch effizienteren Service-Einrichtung für jeden Beteiligten machen - vom einzelnen Hobbyspieler über den Verein, die Landesverbände, die Funktionäre und die Profis. Wichtige Impulse sehe ich auch im Breitensport, da gibt es ja seit einiger Zeit sogar mit Manfred Schmöller einen eigenen Referenten, und warum sollte man nicht Ideen haben, die Breitensport-Impulse und Veranstaltungs-Know How miteinander verbinden?

Welche Probleme sind die größten, welche müssen Sie als erste angehen?

Das größte ist sicherlich die Ballcausa. Das ist ein Damoklesschwert. Die Sache hat alle Beteiligten - und da meine ich jetzt auch Spieler, Vereine und Turnierveranstalter - viel Zeit, Geld und Energie gekostet, hat für große Verunsicherung gesorgt. Jetzt müssen sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, die Sache gehört so schnell wie möglich gelöst.

Und welche sind die größten Chancen des ÖTV?

Ich sehe die Entwicklung der Südstadt sehr positiv, da wurde ein Weg in die richtige Richtung eingeschlagen. Ich finde, dass unser Kadertrainersystem sehr gut funktioniert - kurz gesagt, die Struktur der Spitzensport-Förderung steht gut da. Das ist extrem wichtig. Und ich sehe auch die vielen ehrenamtlichen Funktionäre im ÖTV als Plus, als große Stärke. Hier wird wahnsinnig viel Arbeit erledigt, ohne dass jemand dafür bezahlt werden muss. Das ist eine große Stärke des ÖTV.

Aber allgemein gelten "ÖTV-Funktionäre" ja nicht unbedingt als Sympathieträger, wenn man sich so in der Szene umhört.

Wo gearbeitet wird, passieren zwangsläufig Fehler. Das würde sich auch nicht ändern, wenn jetzt jeder Handgriff im ÖTV bezahlt werden müsste. Konstruktiver Kritik wird sich der ÖTV immer stellen, und zwar gerne, weil uns Kritik weiterhilft. Aber destruktive Nörglereien oder Sticheleien interessieren mich nicht.

Ganz egal wie gut oder schlecht Sie arbeiten: Wenn Österreich im nächsten Jahr den Daviscup gewinnt und zwei ÖTV-Profis in einem Grand Slam-Finale stehen, haben Sie Erfolg. Anders gesagt: Das Wichtigste für einen Verband sind die sportlichen Erfolge an der Spitze. Wie sieht's denn da aus?

Dass es bei den Jugendlichen vor allem bei den Mädchen sehr gut aussieht, weiß mittlerweile jeder. Da ist viel internationales Potenzial da. Aber es gibt auch den einen oder anderen Burschen, der sich in der Südstadt gut weiterentwickelt. Da gibt's schon Ansätze, auch wenn der Weg zur Spitze noch weit ist.

Haben Sie sich schon eine Art Motto überlegt für den neuen Job?

Nein, es ist ja erst seit gestern fix, dass ich's mache.

Und wenn Sie sich jetzt schnell eines überlegen?

Ich bin davon überzeugt, dass wir Erfolg haben, wir alle gemeinsam, wenn alle an einem Strang ziehen. Die einzelnen Spieler, die Vereine, Funktionäre, Landesverbände, der Verband, die Industrie, die Profis, alle - wenn wir es schaffen, dass wir zusammen arbeiten und nicht gegeneinander, dann wird es sehr, sehr viele neue Impulse fürs Tennis in Österreich geben.

Interview:




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