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Sonntag, 24.10.2004
"Ich habe die Wildcard verdient"
 
Seit über einem Jahr ist Sybille Bammer hinter Barbara Schett Österreichs zweitbestplatzierte WTA-Spielerin, aktuell liegt sie auf Platz 141 der WTA-Rangliste, knappe 120 Punkte hinter Schett. Nach einer vielversprechenden Siegesserie im Herbst 2003 (vier Challenger-Siege, ein weiteres Finale) verlief die Saison 2004 für Sybille aber nicht optimal: Auf Sand fuhr die 24-Jährige bei elf Turnierstarts nur vier Siege ein. Mehrere Monate schleppte die Jung-Mutter eine Virusinfektion mit, die aber nun überstanden ist. Die Oberösterreicherin, die in ihrer Karriere bereits sechs Challenger-Titel einfahren konnte, wartet jedoch bisher vergebens auf einen Hauptbewerbssieg bei einem World Tour-Turnier. In Linz wurde sie zum zweiten Mal in Folge mit einer Hauptbewerbs-Wildcard ausgestattet, und unternimmt ihren sechsten Anlauf Sieg bei den „Großen“.

Hast du damit gerechnet, dass du wieder eine Hauptbewerbs-Wildcard bekommst?
Ich hab mir heuer vor dem Turnier nicht so viele Gedanken gemacht. Letztes Jahr hab ich ja eine gebraucht, weil ich noch ein Turnier gespielt habe, heuer hätte ich sonst Quali gespielt.

Warum hast du sie letztlich bekommen?
Ich hab ganz gute Resultate auf Hardcourt eingefahren. Ich denke, dass die Vergabe gerechtfertigt war.

Zuletzt lief es wieder besser für dich – du hast ein Finale in Glasgow und ein Halbfinale in Sunderland erreicht. Aber deinen Run von 2003 konntest du nicht ganz wiederholen ...
Mit den letzten Ergebnissen hab ich mich ganz gut abgesichert. Selbst wenn ich heuer gar nichts mehr gewinne, würde ich nicht weiter als auf Rang 180 zurückfallen. Und für einen Erstrundensieg in Linz gäbe es so viele Punkte wie für einen Turniersieg bei einem 25.000er.



Was war der Grund für die verkorkste Sandplatzsaison?
Ich war durch eine Infektion von Mitte März bis Mitte Juli außer Gefecht. Es ging mir zu gut um zu pausieren, aber ich konnte keine drei Stunden durchspielen. Und normalerweise ist die Fitness meine Stärke.

Was war das genau?
Würmer haben sich im Dickdarm eingenistet. Aber bis die Ärzte das herausgefunden haben ...

Seit wann kannst du wieder ohne Beeinträchtigung spielen?
Seit dem FedCup gegen die USA ging es mir wieder gut. Da hab ich auch zum ersten Mal wieder mehr trainieren können.

Wenn du dich heute vergleichst mit der Sybille von 2003 – wer ist besser?
Spielerisch hab ich mich doch etwas weiterentwickelt. Der Wechsel von Cross auf Longline klappt wesentlich besser. Und seit September hab ich eine Mentaltrainerin, die mir sehr hilft.

Was bringt dir die Arbeit mit der Mentaltrainerin?
Ich bin ruhiger, ärgere mich weniger, bin selbstbewusster.

Kannst du mit den neugewonnenen Stärken vielleicht schon in Linz deinen ersten Hauptbewerbssieg auf der großen Tour einfahren?
Ich hoffe es. Auch wenn die meisten Hauptbewerbsmatches von mir sehr eng waren, hab ich mir den Sieg nie richtig zugetraut, das ist jetzt anders. Der Unterschied zwischen mir, und den vor mir platzierten Spielerinnen, ist nicht groß.

Heute Linz, morgen vielleicht schon der FedCup in Moskau. Rechnest du nach dem Ausfall von Barbara Schwartz mit einem Einzeleinsatz im Final Four?
Ich rechne schon damit. Auf schnellen Belägen hab ich zuletzt die besseren Ergebnisse, ich hätte es mir verdient.

Aber Yvonne Meusburger hat zuletzt auch nicht schlecht gespielt – zweite Qualirunde in Zürich ...
Ich finde es gut, dass mit Yvonne eine Spielerin nachkommt. Aber ich hab die besseren Ergebnisse und auch schon einen Einsatz im Einzel hinter mir.

Du sagst Yvonne kommt nach. Wie denkst du wird das FedCup-Team 2005 ausschauen?
Ich hoffe, dass Barbara Schett weiterspielt. Wir brauchen ein Zugpferd wie sie, eine Top Ten-Spielerin. Yvonne und ich werden wohl die nächsten sein, und wer dann noch dabei ist, wird man sehen.

Sollte Schett aufhören, wärst du Österreichs Nummer eins. Kannst du so ein Zugpferd werden?
Ich weiß nicht ob ich es in die Top Ten schaffen kann. Zwischen 50 und 100 liegt mein Potenzial.

Derzeit bist du die Nummer 141. Wann fallen die Top 100?
Bis Mitte nächsten Jahres schaffe ich es – wegen der Darm-Geschichte hab ich da praktisch nichts zu verteidigen.

Wirst du nächstes Jahr irgendwas ändern?
Ich trink kein Leitungswasser in Kalifornien mehr – dem hab ich meine Infektion zu verdanken. Mein Umfeld passt perfekt, das Training auch; aber ich werde versuchen noch konsequenter zu arbeiten.

Das Umfeld passt, sagst du. Wie gehst du mit der Doppelbelastung um – Mutter und Tennisprofi?
Mein Freund kümmert sich um unsere Tochter. Jetzt ist seine Karenz zwar abgelaufen, er bleibt aber weiter zuhause. Er organisiert meine Flüge, Turniere und hat mir auch meinen Sponsor besorgt – Superfund.

Und du bringst das Geld nachhause ...
So ist es.

Wie oft siehst du deine Tochter?
Wenn ich zuhause bin, bin ich oft acht bis neun Stunden – inklusive Mentaltraining – beschäftigt. Da seh’ ich sie selten. Aber die beiden sind bei den Turnieren oft dabei, zumindest bis Tina in die Schule geht. Dann wird man sich was überlegen müssen.

Interview:




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