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Samstag, 5.6.2004
Was wurde aus ... Maria Geyer?
 
Im heimischen Seniorentennis kommt man an Maria Geyer, mittlerweile durch die Heirat mit dem ehemaligen Senioren-Referenten Aldo Pichler mit einem Doppelnamen ausgestattet, nicht vorbei: "In Österreich schlägt mich schon jahrelang keine in meiner jeweiligen Altersklasse!", ist die jugendlich wirkende Blondine von ihrer Stärke überzeugt. "Warte nur, bis ich 70 bin - wie ich dann erst spiele!" Die bisherigen Erfolge zu toppen wird allerdings schwierig: Weltmeisterin der Klasse 40+, Europameisterin bei 40+ und 45+, kürzlich Vizeweltmeisterin 50+ - die Jahre gehen an Maria Geyer-Pichler tatsächlich spurlos vorbei.

Tennis ist zwangsläufig gesund
Hauptverantwortlich für eine Tenniskarriere, die mittlerweile 42 Jahre währt, ist die Freiheit von Verletzungen: "Ich hatte einmal leichte Ansätze eines Tennisarms, vermutlich durch einen Schlägerwechsel - das war’s auch schon." Und da sage noch einer, Tennis sei nicht gesund.
Die Spezialisierung auf Tennis erfolgte recht früh - und wurde vom Vater bestimmt: "Er hat entschieden, dass wir Kinder uns eine Sportart aussuchen müssen - mein Bruder hat Fußball gewählt, ich Tennis." Bereut hat sie die Entscheidung nie. Mit 10 Jahren fiel ihr Talent das erste Mal auf, ein paar tausend Trainingseinheiten später rangierte Maria an der Spitze der tschechischen U18-Rangliste und war auf dem Sprung zur internationalen Karriere. "Der Verband hat mich - als erste Slowakin - nach Wimbledon zum Juniorenturnier entsandt."

Weder Reise- noch Trainingsfreiheit
Damals in den kommunistischen Ländern keine Selbstverständlichkeit - und in weiterer Folge hielten sich Auslandseisen in engen Grenzen: "Man musste zu den Top 3 der Rangliste gehören - ich war zwar immer unter den besten zehn, aber nicht ganz vorne dabei." Also blieb sie gezwungener Maßen im heimatlichen Bratislava - ein Wechsel nach Prag, zur Mutter von Helena Sukova, scheiterte am Veto des slowakischen Verbandes. Statt dessen absolvierte Maria die HAK und begann mehr oder weniger "nebenberuflich" in einem Büro zu arbeiten: "Meine Arbeitgeber waren sehr verständnisvoll - und so hatte ich immer Zeit zu trainieren."

Mit dem falschen Mann im richtigen Land
Im besten Leistungsalter, mit 26, entkam Maria den kommunistischen Zwängen durch eine Heirat nach Klagenfurt. Der Ehemann war zwar nicht der richtige - die Beziehung hielt nur drei Jahre - aber das Land passte, und Maria etablierte sich schnell in der österreichischen Spitze: "Ich wurde zwei Mal Staatsmeisterin, einmal gegen Andrea Pesak, einmal gegen Petra Huber." Von 1980 bis 82 gehörte sie dem Fed Cup-Team an, hatte aber in dieser Zeit nicht die Mittel, um international reisen zu können: "Wenn ich mit 26 einen Manager und Geld gehabt hätte, wäre auch noch einiges mehr möglich gewesen!", ist Österreichs Top-Seniorin überzeugt.
Trotzdem trauert sie eventuell vergebenen Chancen nicht nach: "Ich habe sehr viel von der Welt gesehen – was ohne Tennis nicht möglich gewesen wäre." Um Geld zu verdienen, begann Maria naheliegender Weise, Trainerstunden zu geben und spielte nebenbei zwölf Jahre lang für Klagenfurt an Nummer 1 in der Staatsliga.



Je älter, desto besser
1991 ging sie dann nach Wien, um ein Jahr darauf ihren ersten Seniorentitel zu holen - das erste Kapitel im zweiten Teil einer Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Privat ist mittlerweile ebenfalls der "Richtige" gefunden - seit 15 Jahren sind Maria und Aldo Pichler ein Paar, jedoch erst seit vier Jahren verheiratet. Falls neben Tennis noch Zeit bleibt, arbeitet Maria in der Büroeinrichtungsfirma ihres liebenden Gatten mit - aber nur am Rande, denn: "Tennis bleibt die Hauptsache!", sind die Prioritäten klar definiert.

Freundinnen sind nicht nachtragend
Erst vor wenigen Wochen fand ein sentimentales Wiedersehen mit einer Freundin statt, die Maria das letzte Mal vor 30 Jahren gesehen hatte: "Wir haben unsere Adressen ausgetauscht und stundenlang über alte Zeiten geplaudert." Offensichtlich war Martina Navratilova nicht böse, dass Maria Geyer sie in der Jugend noch geschlagen hatte.

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