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Dienstag, 4.5.2004
"Hackertom" von Schmerzen nicht zu stoppen!


Insgesamt neun Mal musste sich Thomas Schiessling am Knie operieren lassen, drei Mal am Vorderzahn, zuletzt machte dem 29-Jährigen eine Mundschleimhautinfektion zu schaffen. Doch "Hackertom" arbeitete weiter an seinem Comeback und griff vergangene Woche, nach fünf Monaten Turnierabstinenz, beim Inntalcup in Stans wieder ins Turniergeschehen ein. Anfang Dezember war er beim Challenger von Ischgl, seinem bisher letzten Turnier, dem Schweden Joachim Johansson in drei Sätzen unterlegen, der im Februar in Memphis seinen ersten ATP-Turniersieg gefeiert hatte. Jetzt ist der Tiroler mit dem unvergleichlichen Kämpferherz zurück - mit dem Turniersieg in Stans bewies er dies eindrucksvoll.

Wie war's nach so langer Zeit wieder ein Turniermatch zu spielen?

Es war eigenartig. Ich war vor meinem Match gegen Michael Haas total nervös, war aber dann selbst überrascht, dass es so gut gelaufen ist.

Hast du noch Schmerzen?

Ja, leider. Deshalb hab ich mich über den Turniersieg auch nicht so richtig freuen können. Und das Schlimmste ist, die letzte Knieoperation war absolut unnötig. Wenn ich mich nicht hätte operieren lassen, würde ich jetzt international spielen.

Klär uns auf ...

Die Operation hat nicht gegen meinen chronischen Knieschmerz geholfen, ich stand danach genauso da wie davor - Tennis war weiterhin nur mit Schmerzmitteln möglich. Außerdem hatte ich nach der OP einen Bluterguss am Knie, der dem Knorpel geschadet hat, zusätzlich zum "gewohnten" chronischen Schmerz, kam jetzt noch der Schmerz vom beleidigten Knorpel.

Also du hast jetzt mehr Schmerzen als vor der OP?

Den chronischen Schmerz hab ich mit Hilfe eines Homöopathen in den Griff bekommen. Er hat mir Phosphortropfen verschrieben, und die haben geholfen. Aber jetzt habe ich diesen immer wiederkehrenden Schmerz nach starken Belastungen.

Aber die Schmerzen haben dich nicht daran gehindert, den Inntalcup ungefährdet zu gewinnen ...

Es ist absolut merkwürdig - ich spiele derzeit besser als je zuvor. Gut war für mich natürlich auch, dass ich mich in den ersten drei Partien nicht allzu sehr anstrengen musste und so gut ins Turnier gestartet bin.

Du hast in keinem Satz mehr als zwei Games abgegeben, Armin Sandbichler hatte beim 6:2, 6:0 im Finale auch kaum Chancen. War das glatte Resultat auch für dich überraschend?

Alle haben mit einem engen Match gerechnet, auch ich. Als mir im Finale der Schmerz eingeschossen ist, hab ich bei 2:2 ans sogar ans Aufgeben gedacht. Wenn ich den ersten Satz verloren hätte, hätte ich aufgehört. Aber dann hab ich extrem gut gespielt und die engen Games alle gewonnen. Und in Führung liegend geb' ich natürlich nicht auf.

Wie ist es möglich, dass du eine von Tirols größten Nachwuchshoffnungen, einen um zehn Jahre jüngeren und voll im Training stehenden Armin Sandbichler, nur zwei Games läßt?

Armin hatte sicher keinen guten Tag - er hat bis zum Finale viel besser gespielt. Außerdem macht er nächste Woche die Matura. Dass die Partie so glatt ausgehen würde, habe ich selbst nicht erwartet. Aber noch ist er nicht soweit, dass er mich auf Sand schlagen kann, denke ich.

Dabei war bis kurz vor Turnierbeginn nicht klar, ob du überhaupt spielen kannst ...

Ich hab eine Mundschleimhautinfektion, eine sogenannte Aphte. Dabei kann man kaum essen, weil man höllische Schmerzen im Mund hat. Erst am Turniertag hab ich meinen letzten Arzttermin gehabt, und er hat entschieden, dass ich starten darf.

Was sagen die Ärzte - werden deine Schmerzen irgendwann verschwinden?

Die Aphte bildet sich schon zurück, ich bin derzeit in Behandlung. Und mein Orthopäde sagt, dass die Schmerzen im Knie bald verschwinden werden, das ist nur eine Frage der Zeit - dann will ich’s auch international wissen.

Gibt's schon einen Turnierplan?

Es kommt ganz darauf an, wie bald die Schmerzen nachlassen. Kommendes Wochenende spiel ich ein Kategorie VI-Turnier in Ried - wo ich auch Meisterschaft spiele. Und wenn ich weiterhin so gut drauf bin wie bisher, und mein Orthopäde sein Okay gibt, versuch' ich in die St. Pölten-Quali reinzukommen.

Neun Knieoperationen, drei Zahnoperationen und jetzt auch noch diese Aphte - immer mit Schmerzen am Platz. Viele hätten schon längst aufgegeben; denkst du manchmal an dein Karriere-Ende?

Ich spiele besser Tennis als je zuvor, jetzt höre ich bestimmt nicht auf. Das Karriere-Ende ist für mich undenkbar, eher lasse ich mich nochmals operieren.

Interview:




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