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Donnerstag, 2.12.2004
Rainer Eitzingers Traum von Peking
 
tennisweb.at zieht in einer Serie mit den besten heimischen Tennisspielerinnen und Tennisspielern die Bilanz der Saison 2004. Der österreichische Newcomer des Jahres ist zweifelsohne der Südstadt-Kaderspieler Rainer Eitzinger. Der Tiroler übersiedelte nach Wien, um in der von Stan Franker neu formierten sechs Mann starken Kadertruppe mit Patrick Schmölzer, Markus Egger, Max Raditschnigg, Stefan Wiespeiner und Markus Geiger zu spielen - mittlerweile ist Eitzinger der "letzte Mohikaner" der ursprünglichen Truppe. Er steigerte sich heuer kontinuierlich, holte im Juni in Rumänien seinen ersten Future-Titel, seinen zweiten im August in der Slowakei und gewann im November den Ecuador-Satellite. Eitzinger schoss 2004 von Platz 800 auf Position 315 der Entry List und ist derzeit der zehntbeste Österreicher in der ATP-Rangliste.

Ich hab gehört, du bist krank. Nichts Ernstes hoffentlich …
Ich bekomm’ meine Befunde erst. Entweder es war ein bakterieller Infekt im Darm oder eine Grippe. Aber es geht mir schon besser.

Wann beginnst du mit dem Training?
Heute hab ich begonnen, ganz locker.

Und wie war’s?
Momentan bin ich körperlich noch mitgenommen, aber das dürfte sich bis Sonntag wieder normalisiert haben. Ich rechne damit, dass ich beim Ischgl-Challenger starten kann.



Wie geht’s deiner Schulter?
Gut, zum Glück.

Was ist da genau los mit deiner Schulter?
Meine Schulterbänder sind zu lang und daher instabil – das Gelenk hüpft ab und zu raus. Ich mach' aber Kräftigungs- und Stabilisationsübungen und hab das Problem im Griff.

Kann es schlimmer werden?
Wenn ich meine Übungen mach', nicht - aber die sind halt sehr zeitintensiv. Das Gelenk kann jederzeit raus springen, dann muss ich eine Zeit lang Ruh' geben.

Allzuviel Ruh' hast du heuer nicht gegeben – du hast dich um fast 500 Plätze im ATP-Ranking gesteigert, zwei Futures gewonnen, einen Satellite ...
Es war ein gutes Jahr. Am Saisonanfang hat's ja noch nicht so ausgesehen. Da war der Aufbau in der Südstadt recht hart, und die guten Ergebnisse haben etwas auf sich warten lassen.

Gab's dann sowas wie einen Knackpunkt?
Mein erster Future-Sieg im Juni war sicherlich der Wendepunkt. Davor hab ich mir nicht zugetraut, so gut zu spielen, aber seither läuft's.

Dein Ziel für diese Saison waren die Top 350, im September bist du noch um 500 gestanden. Hast du je daran gezweifelt, dass du dein Ziel erreichst?
Nein, nie! Ich hab mich kontinuierlich gesteigert, hab regelmäßig meine Punkte gemacht, viele Turniere gespielt, mehr Selbstvertrauen bekommen – ich hab gesehen, dass ich es einfach drauf hab.

Was waren deine Highlights der Saison?
Es gab viele: die Future-Siege in Rumänien und in der Slowakei, der Sieg über Ketola in Graz, und am Ende der Saison hab ich fünf hintereinander Finale gespielt.

Vier davon beim Ecuador-Satellite. Warum hast du dort gespielt?
Ich wollte relativ leichte gute Punkte machen. Das war dann aber schwieriger als erwartet.

Wieso?
Ich hatte als Nummer eins den Druck des Favoriten. Die Spieler waren besser als erwartet, trotz des schwachen Rankings. Und die Hitze hat mir enorm zu schaffen gemacht.

Letztlich hast du den Satellite auch gewonnen - ein perfekter Abschluss eines tollen Jahres. Was ist das Geheimnis deines Erfolgs?
Wahrscheinlich meine Einstellung. Man muss bereit sein, alles fürs Tennis zu geben.

Lag's an der Einstellung, dass du es im Gegensatz zu deinen ehemaligen Kaderkollegen Schmölzer, Raditschnigg, Wiespeiner und Co. so weit gebracht hast?
Das hat bei jedem andere Gründe. Die richtige Einstellung ist aber erste Voraussetzung.

Du hast heuer unter anderen Kanellos, Slanar, Gruber und Köck im Ranking überholt. Bist du besser als sie?
Das weiß ich nicht. Ich hab professionell gearbeitet, 32 Turniere gespielt und steh auf 315. Da gehör ich auf jeden Fall hin, auf 315 steht man nicht aus Zufall.

Wie gut kennst du die Neuen in der Südstadt, Sandbichler, Steiner, Oswald und Fischer?
Ich kenn' sie, wir haben aber noch nicht gemeinsam trainiert.

Wie wird das Training in der Südstadt eigentlich ausschauen?
Am Vormittag soll ich mit der Truppe und mit Thomas Weindorfer mittrainieren, am Nachmittag spiel' ich dann Sparring mit den besten Spielern, die gerade in der Südstadt sind.

Welche Ziele hast du dir für das nächste Jahr gesteckt?
Ein Ranking-Ziel ist schwer zu definieren. Ich will den Umstieg auf die Challenger-Ebene packen und auch ein paar ATP-Events spielen.

Und längerfristig? Die Top 100 sind ja Vorgabe von Franker und Weindorfer ...
Für mich gibt’s kein Limit. Längerfristig sind die Olympischen Spiele 2008 in Peking mein Ziel – da müsst ich in den Top 60 sein. Das ist eine gute Zeitvorgabe und ein realistisches Ranking.

Schon jetzt ist deine Pressearbeit ja olympiareif, deine Freundin Veronika ist da ziemlich engagiert. Wie wichtig ist so etwas?
Es ist super, dass Veronika das für mich macht. Generell passt mein ganzes Umfeld perfekt – Freundin, Trainer, Eltern. Ich kann mich voll aufs Tennis konzentrieren, das ist nicht selbstverständlich. Dafür bin ich ihnen auch allen zu Dank verpflichtet.

Hast du durch deine Präsenz in den Medien und deine Erfolge auch schon neue Sponsoren gefunden?
Früher hat man als Top 300-Spieler noch leicht Verträge bekommen, heute nicht. Im Gegenteil – wahrscheinlich bekomme ich keinen Babolat-Schlägervertrag mehr.

Wieso das?
Ich würde gerne die Alupower von Luxilon spielen, doch die Leute von Babolat bestehen darauf, dass ich eine von ihren Saiten spiele.

Interview:




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