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Dienstag, 26.10.2004
Tobias Köck: Zum Verlieren verdammt
 
Tobias Köck ist seit 2001 Profi und derzeit die Nummer 579 der ATP-Weltrangliste. Der 23-Jährige aus Reutte in Tirol feierte vorige Woche mit dem Sieg beim Italien-Satellite das bisherige Highlight seiner Profikarriere. Er will nun noch höher hinaus und irgendwann zu den besten 100 Tennisspielern der Welt gehören.

Du hast am Sonntag das Masters des Italien-Satellite gewonnen. Dein wohl größter Erfolg?
Ja. Ich hab mich gut vorbereitet und war sehr gut in Form. Leider ist es die ersten drei Wochen nicht so gelaufen, wie ich mir es gewünscht hätte.

Wieso? Was waren deine Ziele?
Ich wollte beim Satellite zehn Punkte machen. Ich hab dann beim ersten Turnier stark begonnen und meine ersten beiden Matches klar gewonnen. Dann hab ich im Viertelfinale gegen den Giorgini, der den Satellite dann dominiert hat, gespielt. Im ersten Satz hab ich ihm keine Chance gelassen, 6:1 gewonnen.

Und dann?
Dann ist der einfach eine Viertelstunde aufs Klo verschwunden. Ich hab mich natürlich beim Schiedsrichter aufgeregt, bin dadurch etwas rausgekommen und hab schlussendlich knapp in drei verloren. Das war ein Schlüsselspiel, es wäre beim Satellite noch mehr drin gewesen.



Aber der Sieg beim Masters hat das wohl wieder aufgewogen, du hast ja insgesamt 16 Punkte gesammelt?
Natürlich. Das Masters wurde dort richtig groß aufgezogen, sogar mit Live-Übertragung im Fernsehen und vielen Zuschauern. Das war ein Highlight.

Warum hat es denn jetzt so gut geklappt? Wir haben nachgesehen: Das letzte Viertelfinale bei einem Satellite hast du im März erreicht, das letzte Future-Viertelfinale war gar 2001.
Das hat auch andere Gründe. Ich spiele oft bei Turnieren, obwohl ich dann am Freitag oder Sonntag Meisterschaft spielen muss. Da ich in fünf Ländern Liga spiele, gibt es dann leider nur wenige Turniere, die ich normal zu Ende bringen kann. Oft muss ich halt in der zweiten Runde verlieren, die Meisterschaftstermine muss ich ja fix einhalten.

Du spielst in fünf Ligen Meisterschaft und dennoch auch viele Turniere. Wie geht sich das aus?
Naja, ich spiele in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und seit vorigem Jahr auch in Tschechien. In Tschechien ist es fein. Da werden die Spiele in einer Woche abgewickelt, jeden Tag ein Match, da geht nicht viel Zeit verloren.

Und anderswo?
In Deutschland ist es schwieriger, da sind die sieben Partien auf sieben Wochen aufgeteilt. Es kommt schon öfters vor, dass ich Samstag, Sonntag Meisterschaft spiele, dann ab Montag ein Turnier, bei dem ich dann wieder ausscheiden muss, um am Samstag wieder Meisterschaft zu spielen. Aber es geht halt nicht anders.

Aus finanziellen Gründen?
Genau. Mir ist jetzt auch noch mein Sponsor abgesprungen, der mir zumindest ein Auto zur Verfügung gestellt hat. Auch von meinen Eltern bekommen ich keine finanzielle Unterstützung. 90 Prozent finanziere ich mir über die Meisterschaft. Für meinen Sieg beim Masters hab ich jetzt 500 Euro bekommen, das ist gar nichts.

Wieviel braucht ein Profi wie du, um sich eine Saison finanzieren zu können?
Mit 20.000 Euro, wenn man alleine ohne Coach tourt, geht’s schon. Da könnte man 60 Prozent fliegen und 40 Prozent fahren, denn meist sind die Turnier in fernen Ländern ja schwächer besetzt, dort ist es leichter, Punkte zu sammeln.

Du bist aber keiner, der auch zu Turnieren fliegt?
Das war die letzten Jahre nicht drin. Meine letzte Flugreise war Gran Canaria vor etwa drei Jahren. Ich hab mir jetzt einen Campingbus gekauft. Der ist mein neues Zuhause, da erspar' ich mir auch die Hotelkosten.

Und stehen selbst nach dem letzten Erfolg weitere Reisen nicht zur Debatte?
Ich hab für den Indien-Satellite in zwei Wochen genannt. Da werde ich zu 80 Prozent starten. Das Turnier ist mit Hospitality, außerdem muss ich natürlich meine gute Form ausnutzen. Obwohl ich eigentlich jetzt etwas pausieren und trainieren wollte.

Trainierst du noch mit Rafael Schoke?
Nein. Seit drei Monaten arbeite ich mit Martin Spöttl. Er hat für mich die Planung der Turnierphasen und des Trainings übernommen. Richtig trainieren werden wir dann nach dem Indien-Satellite. Da werde ich für zwei Monate nach Wien gehen und mich auf die Sandplatzsaison vorbereiten. In der Halle werde ich heuer weniger spielen.

Deine Ziele für die kommende Saison?
Ich möchte vor der Meisterschaft, also noch im Frühjahr, unter die Top 500. Zum Jahresende ist es mein Ziel, in den Top 300 zu stehen. Das traue ich mir durchaus zu, ich habe ja schon Top 300-Leute geschlagen.

Zu den Top 500 fehlen ja nur mehr 10 Punkte, du hast bis März keine mehr zu verteidigen, das sollte machbar sein. Wo liegt dein Limit?
Ich möchte unter die ersten 100 der Welt kommen. Solange ich die Chance sehe, dieses Ziel auch erreichen zu können, werde ich weitermachen. Denn nur solange macht es mir Spaß.

Interview:




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