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Sonntag, 4.4.2004
Vier für Paris
 
Im Juni 2003 stand Tina Schiechtl auf WTA-Platz 272, Tendenz stark steigend. Sie versuchte sich mit beachtlichem Erfolg in den Qualifikationen großer WTA-Turniere und machte bei Challengern tolle Figur. Zehn Monate später ist sie gerade zwanzig Plätze besser klassiert. Es waren kuriose Verwicklungen rund um ihre Matura, die die Karriere der Kitzbühelerin fast ein Jahr lang schockgefroren haben: Erst schien sie die Reifeprüfung im ersten Anlauf bestanden zu haben, dann kam das Kommando retour – Mathe-Fleck, zurück zum Start. Und damit nicht genug: Weitere skurrile Verwicklungen rund um Tinas Matura folgten. Kein Kopf fürs Training, kein Erfolg bei Turnieren - die letzten zehn Monate waren für die 20-Jährige ein Albtraum. Der ist jetzt endlich überstanden. Tina kann sich endlich wieder voll dem Tennis widmen: dem Training mit Günter Bresnik und ihrem großem sportlichen Nahziel, der French Open-Quali.

Seit Mitte Februar sucht man deinen Namen vergeblich in Turnierrastern - wieso?

Da war die Matura endlich bestanden. Danach habe ich ein wenig Pause gebraucht. Zuerst war ich auf den Bahamas tauchen, dann Ski fahren in Kitzbühel. Diese zwei Wochen Urlaub habe ich nach all den Strapazen einfach gebraucht.

Deine Matura-Geschichte ist ja insgesamt kurios – erzähl’ bitte, wie das gelaufen ist.

Letztes Jahr im Juni hatte ich die Prüfungen, und zuerst hat alles gut ausgesehen. Es hat sogar geheißen, dass ich überall durch bin - auch in Mathe. Ende Juni, ich war gerade beim Turnier in Fontanafredda in Italien, hat man mir dann mitgeteilt, dass ich doch durchgeflogen bin.

Das muss ein ziemlicher Schock gewesen sein ...

War's auch. Ich hatte überhaupt keinen Kopf mehr fürs Tennis. Bei meinem nächsten Match bin ich am Platz gestanden wie ein Zombie, zum Abschuss freigegeben.

Und dann hat es monatelang gedauert, bis du einen neuen Prüfungstermin bekommen hast?

Nein, ich hätte schon ein paar Tage später einen neuen Termin gehabt. Aber die Unterlagen für die Prüfung habe ich nie erhalten – obwohl man sie mir angeblich geschickt hat. So hat sich die ganze Sache dann in die Länge gezogen.

Lag's an der Matura, dass du in den nächsten Monaten nicht wirklich viel und nicht wirklich gut gespielt hast?

Ich bin im Kopf einfach nicht mehr frei geworden. Außerdem hat mir Günter nicht erlaubt, dass ich auf mehr Turniere fahre. Er hat gemeint, ich soll zuerst die Sache mit der Matura erledigen und mich dann aufs Tennis konzentrieren.

Du bist aber trotzdem weiterhin international angetreten und bist in Pattaya sogar im Hauptfeld eines WTA-Turniers gestanden.

Hingefahren bin ich, um wenigstens ein bisschen Matchpraxis zu sammeln, dann bin ich als Lucky Loser reingerutscht. In Thailand habe ich zwar gemerkt, dass ich tennismäßig mithalten kann, aber ich war mental angeknackst. Ich war über den ganzen Winter in einer Zwickmühle: Ich wollte Turniere spielen, um den Anschluss nicht zu verlieren, aber gleichzeitig ist der Matura-Druck von Tag zu Tag wieder größer geworden. Und dann passieren solche Sachen wie in Mallorca: Es hat dauernd geregnet, du musst auf dein nächstes Match warten, ans Lernen ist dabei nicht zu denken. Und richtig aufs Match vorbereiten kannst du dich auch nicht - eine blöde Sache.

Und dann war auch die Zusammenarbeit mit Günter Bresnik nicht immer ganz unbelastet, wie man hört. Stimmt das?

Schon. Wir waren eben anderer Meinung. Aber jetzt funktioniert alles wieder perfekt. Er ist wirklich ein toller Trainer.

Was macht ihn zu so einem guten Trainer?

Nun ja, ich kenne ihn einfach schon lange und wir kommen menschlich sehr gut miteinander klar – er ist ehrlich, gerade heraus. Das ist zwar nicht immer besonders angenehm, aber er hat meistens Recht mit seiner Art. Und er erkennt Schlagfehler ganz genau, die Fortschritte lassen sich dann sehen. Wenn's mal gerade nicht so läuft, liegt es meist am Spieler selbst.

Jetzt steigst du in Melk wieder in die nationale Turnierszene ein - wann geht’s wieder international los?

Nach Melk werde ich noch sieben Tage in Österreich trainieren. Dann geht es für fünf Wochen in die USA, zu den Challengern in Jackson, Dothan, Raleigh und Charlottesville.

In der tennisweb-Saisonbilanz hast du als großes Ziel für 2004 die French Open-Quali genannt. Um dort dabei zu sein, müsstest du dich von Platz 252 der WTA-Rangliste etwa auf Platz 230 verbessern. Wie willst du das erreichen?

Ich brauche einen guten Start in Jackson, zumindest ein Viertelfinale beim ersten Challenger sollte dort schon drinnen sein. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es sogar, mein Vorjahresergebnis zu egalisieren, da war ich ja im Finale. Dann wären die French Open in greifbarer Nähe. Wenn's gut läuft, stehe ich nach der US-Tour schon bei Position 170 oder 180. Und dann greife ich so richtig an.


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