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Sonntag, 22.8.2004
Südstadt ohne Vizeweltmeister
Im Vorjahr stellte Sportdirektor Stan Franker die Weichen für die Umstrukturierung im ÖTV-Leistungszentrum Südstadt, ein Jahr danach ist Zeit für Kurskorrekturen. Neue Spieler werden aufgenommen, einige ersetzt, eine weitere Trainingsgruppe installiert. tennisweb.at durchleuchtet in der Serie "Die Südstadt Saga" das "neue" Leistungszentrum Südstadt. In Teil 5 klären wir, warum das ÖTV-Team mit Nikola Hofmanova, Melanie Klaffner und Janina Toljan, das in Prostejov sensationell den U14-Vizeweltmeistertitel eroberte, zumindest vorerst nicht in der Südstadt trainieren wird.
Ende letzter Woche erklärte Melanie Klaffners Vater Gerhard, dass seine Tochter in dieser Saison nicht in die Südstadt gehen wird. "Eine Einbindung der Mutter ins Training war nicht möglich", so der Vater. Luise Klaffner, die seit jeher mit ihrer Tochter trainiert, hätte gerne Mitspracherecht in sportlichen Fragen gehabt. Dies jedoch war für Sportdirektor Franker nicht tragbar.
Klaffner 2005 in die Südstadt?
Mit der Entscheidung gegen die Südstadt möchte Klaffner aber keinesfalls alle Brücken zum ÖTV abbrechen: "Natürlich bleiben wir in Verbindung mit dem ÖTV, Melanie wird auch immer zur Verfügung stehen, wenn sie in ein Team berufen wird. Nächstes Jahr ist sie reifer und weiter; dann könnte es mit der Übersiedlung klappen."
Hofmanova und Toljan nicht eingeladen
Die Nummer zwei des ÖTV-Teams, das in Prostejov sensationell Vizeweltmeister wurde, nimmt die ÖTV-Einladung ins Leistungszentrum Südstadt also nicht an. Was ist mit den Nummern eins und drei? Niki Hofmanova und Janina Toljan wurden gar nicht eingeladen. Der zuständige ÖTV-Damen-Coach Peter Eipeldauer klärt auf: "Nikola ist noch zu jung. Im Leistungsmodell der Südstadt können nur Oberstufen-Schülerinnen aufgenommen werden. Wenn ihre Leistungen weiterhin stimmen, wird sie im nächsten Jahr eingeladen werden."
Toljan zu spät zu gut
Im Fall Toljan wurden die Anmeldefristen für den ÖTV zum Stolperstein, wie Eipeldauer erläutert: "Janinas Leistungsexplosion kam zu einem Zeitpunkt, als die Fristen für die Schul-Anmeldung bereits abgelaufen waren - im Juli. Wir haben sie davor nie beobachtet, wussten nicht, wie sie spielt. Aber auch bei ihr gilt: Wenn die Leistungen weiterhin stimmen, ist sie eine Topkandidatin fürs nächste Jahr."
Private Investoren fördern Hofmanova
Nikola Hofmanova wird derzeit in erster Linie vom Projekt "Nikola Hofmanova ein Versprechen für die Zukunft" unterstützt. Investoren (darunter der Burgenländische Tennisverband) bezahlen sechs Jahre lang einen Fixbetrag in einen Förderungstopf, aus dem die Kosten für Training und Reisen des Talents bestritten werden. Ab Nikis 19. Lebensjahr profitieren die Investoren sechs Jahre lang von allen Einnahmen, die die Hornsteinerin erzielt.
Vizeweltmeisterin mit ärztlicher Hilfe
Noch nie in den Genuss von Förderungen von Landesverband (OÖTV) oder ÖTV kam Janina Toljan. Das Training der 14-Jährigen aus Enns wird derzeit komplett privat finanziert Vater Milan Toljan ist prominenter Sportmediziner und Unfallchirurg. "Wir sind nicht auf Förderungen angewiesen, meine Eltern finanzieren mein Training selbst. Aber angeboten wurde mir vom ÖTV noch nichts", so Janina.
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