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Sonntag, 22.8.2004
Südstadt oder Förderungsstopp!
Im Vorjahr stellte Sportdirektor Stan Franker die Weichen für die Umstrukturierung im ÖTV-Leistungszentrum Südstadt, ein Jahr danach ist Zeit für Kurskorrekturen. Neue Spieler werden aufgenommen, einige ersetzt, eine weitere Trainingsgruppe installiert. tennisweb.at durchleuchtet in der Serie "Die Südstadt Saga" das "neue" Leistungszentrum Südstadt. In Teil 6 geht es um zwei Wunschkandidatinnen für den Kader von Peter Eipeldauer - Franziska Klotz und Iris Khanna.
Mit Katharina Negrin und Christina Dienstl sind ab Herbst zwei neue Spielerinnen im Südstadt-Kader. Aber erste Wahl waren die beiden für Damen-Coach Peter Eipeldauer nicht, wie er im tennisweb.at-Interview klar zum Ausdruck brachte. Denn Stefanie Rath, Tamira Paszek, Melanie Klaffner, Franziska Klotz und Iris Khanna, so Eipeldauer, hatten ein Südstadt-Angebot abgelehnt - für die letztgenannten könnte das gravierende Folgen haben.
Franker greift hart durch
Denn die Order von Sportdirektor Stan Franker ist klar: "Bis 16 ist die Förderung der Spielerinnen und Spieler Landesverbandssache, danach übernehmen wir die Besten. Und wer es ablehnt, in die Südstadt zu kommen, soll auch vom Landesverband nicht weiter gefördert werden!" Die "Franker-Regel" greift nun bei Franziska Klotz und Iris Khanna, den Ältesten des nominierten Quintetts ab Herbst sollen nun tatsächlich alle Förderungen eingestellt werden!
"... das ist doch keine Einladung!"
In Tirol versucht man die Sache zu regeln, spricht von einem Missverständnis. Walter Grubmüller, Sportdirektor des TTV-Leistungszentrums, zu tennisweb.at: "Im April wurde vom ÖTV ein Schreiben unter anderen an Iris und Franziska verschickt, es war eine Einladung zur Sichtung im Rahmen der Spring Bowl. Beigelegt war ein formloses Blatt mit der Frage, ob man im Falle einer Einberufung von Stan Franker in die Südstadt gehen würde. Es war noch nichts fixiert, es gab keinerlei Informationen für die Kinder und Eltern, wie das Training und der Schulbesuch in der Südstadt ablaufen wird. Das ist doch keine Einladung!"
Klotz sagt "Nein danke", Khanna ist offen
Grubmüller will um seine Schützlinge kämpfen: "Ich hoffe, ich kann Stan verdeutlichen, dass man wegen eines Missverständnisses die Mädchen nicht im Regen stehen lassen kann." Ob nun Missverständnis oder nicht, sei im Fall Franziska Klotz dahingestellt sie interessiert die Südstadt übrigens ohnehin wenig: "Ich bin happy mit meinem Trainer Karel Van Wyk und will nicht nach Wien. Auch wenn ich nicht mehr gefördert werde, gehe ich nicht hin!" Iris Khanna hingegen wartet weiterhin auf ein "richtiges" Angebot.
Letzte Chance für Rath im nächsten Jahr
Frankers Konsequenz bringt heuer nur Klotz und Khanna in die Zwangslage, einer Einladung Folge leisten zu müssen - im nächsten Jahr wird allerdings Stefanie Rath 16. Will die Vorarlbergerin auf ihre Förderungen nicht verzichten, wird sie ans andere Ende Österreichs übersiedeln müssen. Heuer war's für sie noch zu früh, wie ihr Coach Ajit Alexander erklärt: "Steffi ist heuer noch zu jung, um soweit weg von zuhause zu trainieren und alleine in Wien zu wohnen. Und jedes Wochenende 16 Stunden im Zug zu sitzen, kann man ihr nicht zumuten." Alexander sieht aber für nächstes Jahr offene Türen für seinen Schützling: "In die Südstadt zu gehen, wäre toll für Stefanie, und wenn sie nächstes Jahr eingeladen wird, wird sie wohl annehmen."
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