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Dienstag, 27.4.2004
"Eine großartige Aufgabe"
 
Am Dienstag gab der ÖTV die Verpflichtung von Gilbert Schaller als neuen Basistrainer der Südstadt bekannt. Der ehemalige Weltranglisten-Siebzehnte wird ab 1. September im Bundesleistungszentrum Südstadt vor allem für den Nachwuchs tätig sein. 25 bis 30 Wochen im Jahr wird der Wahl-Himberger in der Südstadt arbeiten, fünf bis acht Wochen jährlich soll Schaller mit den Kids auf Tour gehen. Der Vertrag mit dem ÖTV wurde zunächst für ein Jahr abgeschlossen, mit einer Option auf ein weiteres Jahr.

Vor drei Wochen hast du im tennisweb-Interview gesagt, dass es zwar Gespräche bezüglich eines Südstadt-Engagements gäbe, dass aber noch nichts spruchreif sei. Wie kurzfristig wurde der Vertrag jetzt unter Dach und Fach gebracht?

Im Rahmen des FedCups hat mich Stan Franker nach St. Pölten zu einem Gespräch eingeladen. Mein Interesse, Basiscoach zu werden, war da. Mit den besten Jugendlichen zu arbeiten, ist eine großartige Aufgabe. Stan und ich haben uns schnell geeinigt.

Welche Konsequenzen wird das Engagement in der Südstadt für deine Schützlinge Julian Knowle und Konstantin Gruber haben? Bleibt es bei den 20 Wochen, die du mit den beiden touren wolltest?

Nein, ich werde weiter zurückstecken und ab September nicht mehr mit den beiden touren. Ich habe ihnen am Wochenende mitgeteilt, dass ich in der Südstadt arbeiten werde, und dass ich sie nicht mehr wie gewohnt betreuen werde können. Ich will mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und nicht das halbe Jahr herumtouren. Das war der wichtigste Grund für meine Entscheidung.

Was waren die anderen Gründe?

Ich habe auch mit Günter Bresnik und Karl-Heinz Wetter gesprochen, Alternativen waren also da. Ich habe aber das Gefühl, dass sich beim ÖTV jetzt endlich was tut, und mit den besten Jugendlichen des Landes zu arbeiten, ist eine tolle Aufgabe, die ich gerne in Angriff nehmen möchte.

Wie sieht deine weitere Zusammenarbeit mit Knowle und Gruber aus?

Bis September läuft alles wie bisher. Es steht den beiden natürlich frei, sich nach Alternativen umzusehen, nachdem ich nicht mehr mit ihnen touren werde. Die weitere Zusammenarbeit könnte so aussehen, dass ich in der Südstadt mit den beiden die Basisarbeit mache und ein Touring-Coach mit den beiden zu den Turnieren fährt. Ich denke, dass beide an der Fortsetzung der Zusammenarbeit interessiert sind.

Mit welchen Spielern wirst du in der Südstadt arbeiten?

Ich werde gemeinsam mit Thomas Strengberger eine bis dahin neu installierte Gruppe der 15- bis 17-jährigen Burschen betreuen. Außerdem werde ich als Basiscoach arbeiten, das heißt, ich trainiere hauptsächlich im Leistungszentrum mit meinen Burschen, aber auch mit den Daheimgebliebenen - wenn ein Kaderspieler zum Beispiel den Cut für ein Turnier nicht geschafft hat.

Welche Spieler werden zur neuen Gruppe gehören?

Es gibt eine Liste mit zwölf Namen, die ich derzeit nicht preisgeben möchte. Diese Burschen wurden eingeladen, an einer Sichtung teilzunehmen, die voraussichtlich Mitte Mai stattfindet. Gemeinsam mit Stan Franker wird dann entschieden, wer dabei sein wird.

Kennst du schon einige Spieler, hast du schon jemand beobachtet?

Ich kenne noch keinen der Burschen, aber Stan Franker hat die meisten schon beobachtet.

Noch eine Frage zur Vertragsdauer: Wieso wurde der Vertrag nur für ein Jahr abgeschlossen - das klingt sehr vorsichtig.

Der ÖTV und ich natürlich auch möchten sehen, wie die Zusammenarbeit funktioniert. Außerdem will Präsident Wolner keine Verträge abschließen, die über seine Amtszeit hinausgehen, Ende 2006 läuft diese aus. Für mich ist die Entscheidung aber sicher eine langfristige.

Interview:




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