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Donnerstag, 7.10.2004
Mirnegg besser als Melzer?
 
Marco Mirnegg legte in den letzten vier Wochen eine bemerkenswerte Siegesserie hin. Der 22-jährige Oberösterreicher gewann ein Future in Ungarn, erreichte in Spanien ein Future-Finale und zwei Semifinali – 36 ATP-Punkte waren der Lohn. Mirnegg ist damit als Nummer 363 der zehntbeste Österreicher im ATP-Ranking; bei den Unter-23-Jährigen sogar die Nummer drei hinter Daniel Köllerer (194) und Johannes Ager (268). tennisweb.at bat den Mann der Stunde zum Interview – über den überraschenden Erfolg und seine Karriereziele.

Du hast zuletzt eine unglaubliche Serie hingelegt. Wieso gerade jetzt?
Ich hab das ganze Jahr gut gespielt. Jetzt kam etwas Losglück dazu, und das neue Material - im August bin ich von Babolat auf Sportastic-Schläger umgestiegen.

In Ungarn und Spanien hast du keinen einzigen Top 300-Spieler geschlagen ...
Eben. Im August in Holland hab ich dafür zweimal früh gegen den späteren Turniersieger verloren. Das gleicht sich aus.

Bisher war ja eher Sand dein Belag. Wie erklärst du dir die Leistungsexplosion auf Hardcourt in Spanien?
Ich hab einen guten Aufschlag und eine gute Vorhand. Mein Spiel funktioniert auch auf Hardcourt ziemlich gut. Und da immer mehr Turniere darauf gespielt werden, hab ich’s probiert – mit Erfolg.

Hast du selbst damit gerechnet, dass es so gut gehen wird?
Ehrlich gesagt, nein. Ich hab im Sommer schon überlegt, wie ich das nächste Jahr als Nummer 500 oder 600 anlegen werde.

Was war der Plan?
Ich hätte wohl in mehreren Ländern Liga gespielt. Nicht nur in Deutschland, wie heuer. Aber da ich jetzt um 350 stehe, ist das vom Tisch.

Wie gehst du das Jahr als Nummer 350 an?
Ich werd’ wahrscheinlich den Mallorca-Satellite als Saisonvorbereitung spielen – wegen der Matches, nicht wegen der Punkte. Und danach nur noch Futures und Challengers.

Im Februar hast du gemeint, die Top 250 sind für heuer dein Ziel. Dafür müsstest du deine Punkte verdoppeln. Geht das noch?
Nein, die Top 250 schaff ich heuer nicht mehr. Ich versteif mich jetzt nicht mehr so auf das Ranking. Ich muss gut spielen, die Platzierung kommt dann von alleine.

Warum hat's für die ersten 250 nicht gereicht?
Wegen der Turnierplanung. Ich hab am Anfang der Saison zwei Satellites hintereinander gespielt – ich war danach körperlich am Ende. Davon hab ich mich lang nicht erholt.

An deiner langwierigen Schulterverletzung lag es nicht? - Du warst heuer noch in Therapie ...
Nein. Es war ein Kapseleinriss, der ist zum Glück vernarbt. Ich hab keine Probleme mehr.

Du bist jetzt Österreichs Nummer drei bei den Unter-23-Jährigen und zehntbester ÖTV-Spieler im ATP-Ranking. Wie weit kann's denn noch hinauf gehen?
Ich will Österreichs Nummer eins werden. Das muss mein Ziel sein, sonst könnt’ ich gleich mit dem Tennis aufhören.

Melzer ist derzeit die Nummer 36 der Welt ...
Dann muss ich wohl besser als das werden.

Wie schaut dein Weg zur Nummer eins aus? Die klassische zuerst-Satellite-dann-Future-dann- Challenger-dann-Grand Prix-Variante?
Schon. Ich werde im nächsten Jahr noch viele Futures spielen – da gibt’s leichtere Punkte als bei den Challengern aus der Quali heraus. Und ab August sollt’ ich so um 300 stehen und steig auf Challenger um – dann bin ich im Hauptfeld.

Was ist der größte Unterschied zwischen Marco Mirnegg heute und Marco Mirnegg vor einem Jahr?
Ich bin älter und reifer geworden, außerdem konstanter. Dank dem Training mit Daniel Köllerer oder Zbynek Mlynarik während der Liga in Deutschland hab ich mich spielerisch weiterentwickelt.

Wer ist dein Coach?
Es bringt mir nichts, wenn ich zuhause einen Trainer habe und auf den Turnieren alleine bin; und einen mitzunehmen kann ich mir nicht leisten. Ich hab 15 Jahre Trainer gehabt, jetzt versuch ich es auf eigene Faust.

Wie steht’s finanziell?
Ich bekomm’ die Schläger von Sportastic, Saiten und Kleidung von Pacific. Dann die Liga in Deutschland, ich komm durch. Geld verdien’ ich noch keins mit dem Tennis.



Wann ist’s soweit?
Ich bin noch sehr weit davon entfernt. Wann, das kann man nicht sagen – es kann schnell gehen wie bei Jürgen Melzer, oder langsam wie bei Werner Eschauer.

Was sagst du zur Vergabe der Quali-Wildcards in der Stadthalle? Fühlst du dich nach deinen Leistungen übergangen?
Die Stadthalle hätte nicht in meinen Turnierplan gepasst. Ich mach' diese Woche Pause, spiel' dann Futures in Frankreich und Tschechien und danach ein Challenger in Helsinki oder Bratislava.

Hast du überhaupt schon mal um Wildcards in Österreich angesucht?
Ich war im Sommer als 22-Jähriger die Nummer 400 der Welt. Dass man da keine bekommt, ist klar. Ich hab gar nicht angesucht. Wenn die Leistungen stimmen, stellt sich die Frage erst gar nicht.

Interview:




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